Berlin. Das "Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung" (DIW) kritisiert die neue staatliche Unterstützung für Beschäftigte mit geringem Einkommen. Die von der Ampel-Koalition zu Jahresbeginn eingeführte Vergünstigung für sogenannte Midijobs sei teuer und wenig zielgenau, heißt es in einer Studie, die das Institut an diesem Mittwoch veröffentlicht und über die die "Süddeutschen Zeitung" in ihrer Mittwochsausgabe berichtet.
"Dies ist eine Unterstützung mit der Gießkanne, weil auch viele Menschen mit hohem Einkommen profitieren", sagte Peter Haan, einer der Autoren der Untersuchung. Haan spricht von einer "versteckten Subventionierung" der Midijobber durch die anderen Beitragszahler der Rentenversicherung, weil diese für die Unterstützung aufkommen müssten. Midijobs sind Stellen mit einem Monatseinkommen zwischen 520 und 2.000 Euro. Midijobber müssen im Vergleich zu regulär Beschäftigten niedrigere Sozialbeiträge abführen, haben später aber trotzdem einen Rentenanspruch, als hätten sie voll eingezahlt. Die Ampel-Koalition hatte die Regelung zum 1. Januar deutlich ausgeweitet, derzeit profitieren davon etwa 6,2 Millionen Beschäftigte. Laut DIW kostet die Unterstützung der Rentenversicherung jedes Jahr fast eine Milliarde Euro.
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