Berlin. Der Wirtschaftsweise Achim Truger hat eine Gegenfinanzierung für den Erhalt der Steuervergünstigung beim Agrardiesel ins Spiel gebracht. "Die einseitige kräftige Belastung der Landwirtschaft ließe sich vermeiden, wenn man in den Abbau des Dieselprivilegs, also die Minderbesteuerung von Dieselkraftstoff gegenüber Benzin, einsteigen würde", sagte er dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe).
"Um die knappe Milliarde, die bei der Landwirtschaft erzielt werden sollte, einzubringen, würde eine Anhebung der Dieselsteuer um 2,5 Cent pro Liter schon ausreichen." Insgesamt hält Truger den schrittweisen Abbau von klimaschädlichen Subventionen und Steuervergünstigungen für einen "guten Weg": "Abrupte Änderungen durch Sofortabschaffung sollte man dabei aber vermeiden", sagte der Ökonom mit Blick das Ende der E-Auto-Kaufförderung. Truger warnte zugleich davor, generell an der Haushaltseinigung zu rütteln. "Inhaltlich kann man natürlich über Sinn und Unsinn einzelner Maßnahmen streiten, aber es macht einen sehr schlechten Eindruck und führt zu Verunsicherung, wenn ein über vier Wochen mühsam ausverhandelter Kompromiss sofort wieder infrage gestellt wird", sagte er.
"Die Regierung muss endlich die Unsicherheit beenden, denn sie ist Gift für Investitionen und Kauflaune."
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