Wolfenbüttel. Das erste große Bauprojekt aus dem Hochwasserschutzkonzept der Stadt Wolfenbüttel steht kurz vor dem Baubeginn. Vertreter der beteiligten Stellen hatten sich am Freitag bei einem Ortstermin am Okerbogen zusammengefunden. Dies teilte die Stadt mit.
„Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg in die Umsetzung des Hochwasserschutz-Projektes „Am Okerbogen“ wird jetzt erreicht“, freute sich Olaf Schröder, Geschäftsführer des Wasserverbands Harz-Heide. „Die Fachplaner stellen gerade unter Hochdruck die kompletten Antragsunterlagen für die Genehmigungsplanung fertig, so wie es mit den Fachbehörden vorabgestimmt ist.“ Er erwarte, dass die vollständigen Unterlagen Ende Juni 2024 der Genehmigungsbehörde übermittelt werden können.
Bau soll 2025 starten
Den Bau wird der Wasserverband Mittlere Oker übernehmen. Dieser wird nach der Genehmigung die Planung ausschreibungsreif konkretisieren und die Arbeiten Ende 2024 ausschreiben. Der Bau soll im Frühjahr 2025 starten. Das Projekt umfasst im Wesentlichen den Bau einer Flutmulde zur Hochwasserentlastung, den Bau von Verwallungen und Mauern am Nordufer der Oker, den Bau von Parkplätzen für die Meesche in der Flutmulde sowie kleinere Kompensationsmaßnahmen im Umfeld, erläutert Sven Glodniok, Geschäftsführer Wasserverband Mittlere Oker (WVMO) den Umfang des Projektes. „Ich freue mich, dass der WVMO jetzt auch in Wolfenbüttel wieder konkrete Projekte realisiert und so zum Hochwasserschutz beiträgt“, ergänzt Verbandsvorsteher Dr. Bernd Hoppe-Dominik.
Ein Meilenstein im Hochwasserschutz
Für die Stadt Wolfenbüttel sei der mit Nachdruck angestrebte baldige Baubeginn vor dem Hintergrund der aktuellen Hochwasser ein Meilenstein beim baulichen Hochwasserschutz. Bürgermeister Ivica Lukanic erläutert die Bedeutung des Projekts für die hochwassergefährdeten Gebiete in der Stadt: „Mit der Baumaßnahme am Okerbogen wird der gesamte Bereich am Okerufer vor Hochwasser geschützt, insbesondere das Pflegeheim Steinhäuser Gärten. Das Areal ist zuletzt beim Hochwasser Ende 2023 mit massivem Material- und Personaleinsatz erfolgreich geschützt worden. Sobald die Baumaßnahme umgesetzt sein wird, werden dort im Hochwasserfall keine Personal- und Materialressourcen mehr gebunden. Davon profitieren somit auch andere Bereiche der Stadt und die ehren- und hauptamtlichen Einsatzkräfte werden entlastet.“ Dass auch der Rat der Stadt dieses Projekt fraktionsübergreifend unterstützt, stellt der Vorsitzende des Ausschusses für Bauen, Stadtentwicklung und Umwelt Gerhard Kanter heraus.
Landkreis plant mit
Der Landkreis Wolfenbüttel war als Genehmigungsbehörde schon in der Planungsphase eng eingebunden. „Als Untere Wasserbehörde und wegen der Rolle im Katastrophenschutz teilt der Landkreis die Ziele der Stadt Wolfenbüttel“, benennt Landrätin Christiana Steinbrügge die Interessen des Landkreises. Diese werden auch durch die Förderrichtlinie Hochwasserschutz des Landkreises deutlich. Der Wasserverband Mittlere Oker wird parallel zum Genehmigungsantrag einen Förderantrag für das rund 5 Millionen Euro teure Projekt Okerbogen beim Landkreis einreichen. Der WVMO plant die Fertigstellung für Sommer 2026.
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