Welt-Alzheimer-Tag - Klinikum Wolfenbüttel engagiert sich


Das Klinikum Wolfenbüttel. Foto: Thorsten Raedlein
Das Klinikum Wolfenbüttel. Foto: Thorsten Raedlein | Foto: Archiv

Wolfenbüttel. Seit 1994 finden am 21. September in aller Welt vielfältige Aktivitäten statt, um die Öffentlichkeit auf die Situation der Alzheimer-Kranken und ihrer Angehörigen aufmerksam zu machen. Dies teilt das Klinikum Wolfenbüttel in einer Pressemeldung mit.


In diesem Jahr sei der Welt-Alzheimer-Tag gleichzeitig der Auftakt zur Woche der Demenz, unter dem gemeinsamen Motto „Jung und Alt bewegt Demenz“.

Das Städtische Klinikum Wolfenbüttel stelle sich seit Jahren, der gesellschaftlichen Aufgabe Menschen mit einer Demenz angemessen und nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen im Klinikum zu versorgen. Das dazugehörige Motto: Kennst du einen Menschen mit Demenz, kennst du EINEN Menschen mit Demenz!

Aus diesem Anlass gibt es für Interessierte am 21. September 2016 in der Zeit von 10 bis 16 Uhr einen Informationsstand der Krankenhaus AG Demenz im Foyer des Klinikums, Alter Weg 80. Hier steht Fachpersonal den Besuchern für Fragen rund um das Thema „Demenz“ zur Verfügung. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe freuen sich, die erstmals für an Demenz erkrankte Patienten genähten Handschmeichler vorstellen zu können. Dank der kreativen Arbeit der Quatschenquilter entstanden 70 dinkelgefüllte Handschmeichler, die den Patienten als kleine Alltagsbeschäftigung zur Verfügung gestellt werden.

Vor allem der pflegerische Aspekt spiele eine übergeordnete Rolle. Im Rahmen einer interprofessionellen Arbeitsgruppe, bestehend aus Pflegekräften, Physiotherapeuten, Diätassistenten, Mitarbeitern der Abteilung Sozial- und Entlassmanagement, Mitarbeitern aus den Funktionsabteilungen, einer Mitarbeiterin der Krankenpflegeschule und Mitarbeitern der Pflegedirektion, werden Verbesserungspotentiale besprochen und umgesetzt.

Durch die finanzielle Unterstützung des Fördervereins des Klinikums sei ein Beschäftigungskoffer, mit speziellen Materialien, angeschafft worden. Es fänden regelmäßige Schulungen zum Thema für die Mitarbeiter des Pflege- und Funktionsdienstes und für interessierte Mitarbeiter aus anderen Bereichen statt. Das Klinikum engagiere sich zu diesem Thema auch in regionalen Arbeitsgruppen.

Die Mitarbeiter des Klinikums seien bei der Versorgung der Patienten auf die Unterstützung von Angehörigen und Bekannten angewiesen. Um eine adäquate Versorgung sicherzustellen, ist ein reibungsloser Informationsfluss Grundvoraussetzung. Aus diesem Grund sind alle Mitarbeiter des Pflegedienstes des Klinikums angehalten, Informationsmaterial, wie den Demenzanamnesebogen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, an Betroffene auszuhändigen.

Seit Juli 2015 ist eine Station des Klinikums mit einem Sicherungssystem ausgestattet, dass das ungewollte Verlassen der Station anzeigt. Um orientierungslose Patienten zu schützen, erhalten sie einen Transponder in Uhrform um das Handgelenk, sollten sie die Station verlassen, wird ein Signal auf die Patientenrufanlage gesendet und das Stationspersonal kann sich um den Patienten kümmern.

Die demografische Entwicklung stelle das Gesundheitssystem vor eine große Herausforderung, vor allem Menschen mit einer Demenz im Klinikalltag gerecht zu werden. Das Klinikum ist sich dieser Aufgabe bewusst und stellt sich dieser Herausforderung, eine respektvolle, adäquate und qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Allein in Deutschland leidet mehr als eine Million Menschen unter Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz. Weltweit sind laut Deutscher Alzheimer Gesellschaft etwa 44 Millionen Menschen von Demenzerkrankungen betroffen, zwei Drittel davon in Entwicklungsländern. Bis 2050 wird die Zahl demnach auf 135 Millionen ansteigen.​