Wolfenbüttel. Anlässlich seines 25-jährigen Bestehens feierte der VCD-Kreisverband Wolfenbüttel mit Mitgliedern, Vertretern von Politik und befreundeten Verbänden sowie interessierten Bürgern sein Jubiläum in der Kommisse in Wolfenbüttel.
Zu den Getränken wurde Fingerfood angeboten, welches geflüchtete Frauen im Salawo Wolfenbüttel hergestellt hatten und das beim Publikum sehr gut ankam.
In seinem Grußwort würdigte Bürgermeister Thomas Pink die langjährige gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wolfenbüttel und dem VCD, und er versprach, diese auch in Zukunft fortsetzen zu wollen. Auch der stellvertretende Landrat Julian Märtens sprach dem VCD im Namen des Landkreises Wolfenbüttel Dank für die Mitwirkung bei der Gestaltung der nicht einfachen Mobilität im ländlichen Raum aus. Martin Zimmerman überbrachte die Glückwünsche des Landesverbandes Niedersachsen des VCD. Er betonte die Bedeutung der Orts- und Kreisgruppen, da nur sie in der Lage sind, konkrete Anregungen und Vorschläge in der jeweiligen Stadt oder dem Landkreis zu machen. Thilo Neumann vom ADFC betonte die gute Zusammenarbeit beider Verbände vor Ort, welche sich besonders im gemeinsam - zusammen mit den Naturschutzverbänden BUND und NABU - getragenen Z/U/M/ (Zentrum für Umwelt und Mobilität) zeigt.
Mitvorstand und Gründungsmitglied Manfred Kracht gab einen Rückblick auf die vergangenen 25 Jahre. Bereits in den ersten Monaten nach der Gründung trat der VCD – oft zusammen mit dem AFDC – mit Vorschlägen wie Radstation am Bahnhof, Leihfahrräder und Schließfächer an die Öffentlichkeit. Das vom VCD im Rahmen der Lokalen Agenda 21 neu konzipierte Stadtbussystem im Jahr 2000 wurde grundsätzlich in die Planungen der Stadtverwaltung übernommen und mit der Umgestaltung des Kornmarkts zu einem Rendezvous-Haltepunkt bereits teilweise umgesetzt. Immer wieder hat sich der VCD auch in Diskussionen eingeschaltet, die wie die Regiostadtbahn oder die Tarifgestaltung des ZGB die ganze Region betrafen. In der Stadt Wolfenbüttel waren die Schwerpunkte u.a. Erweiterung der Tempo-30-Zonen, Belebung der Innenstadt, CarSharing, Radverkehrskonzept und Ostumgehung. Über die Veranstaltung von Podiumsdiskussionen und Fragen an die Besucher des Wolfenbütteler Umweltmarkts hat der VCD regelmäßig die Öffentlichkeit in Entscheidungsprozesse einbezogen.
Der bekannte Publizist Dr. Winfried Wolf hielt einen Vortrag zum Thema „Mobilität der Zukunft“. Der wurde angesichts des Deals der Autokonzerne mit der Politik zu einem Plädoyer für eine Stadt für die Menschen anstelle einer Stadt für Autos und Beton. Er plädierte für eine Politik der Verkehrswende und für ein Investitionsprogramm in den folgenden Bereichen:
– für eine Politik der kurzen Wege in den Regionen und in den Städten zur Einsparung von Transporten und Verkehr
– für die Stärkung der nicht motorisierten Verkehrsarten zu Fuß Gehen und Rad Fahren
– für die Stärkung der öffentlichen Verkehrsmittel
– für eine massive Reduktion des Lkw- und Pkw-Verkehrs zugunsten des Schienenverkehrs.
In der anschließenden lebhaften Diskussion wurde deutlich, dass Veränderungen unseres Mobilitätsverhaltens ebenso notwendig wie möglich sind. Allerdings seien die Kräfte, die einer nachhaltigen und klimagerechten Mobilität im Wege stehen, derzeit noch sehr stark. Der Vorstand des VCD Wolfenbüttel, bestehend aus Manfred Kracht, Karl Möller und Martin Zimmermann, ist zuversichtlich, dass die notwendige Verkehrswende in Wolfenbüttel, Niedersachsen und Deutschland in den nächsten Jahren deutlich vorankommen wird. Der VCD wird sich weiterhin vor Ort für ein umweltschonenderes und gesünderes Mobilitätssystem stark machen.
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