Wolfenbüttel. Der Fingerhut, das mit 160 Quadratmetern größte Stoff- und Nähfachgeschäft in der Region feiert heute Geburtstag: Vor 30 Jahren hat Petra Trautmann mit 100.000 D-Mark Startkapital an einem anderen Wolfenbütteler Standort begonnen. Heute liegen allein hochwertige Stoffe im Wert von deutlich mehr Geld in den Regalen ihres Geschäftes im Großen Zimmerhof, ohne Nähmaschinen und Zubehör.

Hochwertige Stoffe begleiten den Geschäftsalltag von Petra Trautmann seit 30 Jahren. Sie verkauft und repariert aber auch Nähmaschinen: "Das meiste mache ich selbst." Foto:
Trautmann war einst Schneiderin im Modefachgeschäft Gerdei und ist vom Fach. Als es dort betriebliche Veränderungen gab, ermutigte eine Kollegin die heutige Unternehmerin dazu, sich mit einem Fachgeschäft für Stoffe selbstständig zu machen. „Das erforderte viel Mut“, erinnert sich die heutige Chefin von insgesamt acht Mitarbeitern. „Auf die kann ich mich immer verlassen“, berichtet sie voller Stolz.
Ihre Mitarbeiter nähten für den heutigen Festtag ein besonderes Geschenk: Eine Erinnerungsfoto-Reisetasche aus digital bedrucktem Material. „Na das war eine Überraschung", freut sich die Unternehmerin.

Diese Tasche mit fotografisch festgehaltenen Erinnerungen nähten die Fingerhut-Mitarbeiter ihrer Chefin als Geschenk. Foto:
Mit ihrem Team bietet sie neben fachlicher Beratung auch zahlreiche Nähkurse an. Seit 15 Jahren bildet auch der Verkauf und der Service von Nähmaschinen einen Unternehmensschwerpunkt. Zusammen mit ihren Kundinnen präsentiert Trautmann jährlich selbstgenähte Mode auf einer Modenschau im Geschäft, "alle fünf Jahre etwas größer im Asse Sport Center". So auch im Jubiläumsjahr: Am 16. Oktober um 19 Uhr ist es wieder soweit.
Zahlreiche Gratulanten, Freunde und Kunden, fanden sich heute Mittag ein. Darunter auch Citymanagerin Nina Heptner, die Glückwünsche aus dem Wolfenbütteler Rathaus überbrachte. „Solche Spezial-Geschäfte setzen sich durch“, sagte sie und verwies auf die gegenüberliegende leerstehende Hertie-Immobilie. „Geschäfte wie dieses haben eine hohe Zahl an Stammkunden und sind nicht so abhängig von Frequenz-Bringern“, zeigt sich die Citymanagerin überzeugt.