50 Jahre AWO-Ausländersozialberatung




Heute vor 50 Jahren wurde im Rheinland die Ausländersozialberatung der AWO gegründet, 2 Jahre später entstand auch in Braunschweig die erste Beratungsstelle für Migranten.

„Der Respekt vor jedem einzelnen Menschen ist der Leitwert unseres Handelns. Deshalb setzt sich die Arbeiterwohlfahrt gegen jede Form der Ausländerdiskriminierung ein“, sagt der Vorstandsvorsitzende des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig, Rifat Fersahoglu-Weber. „Seit 1962 gestaltet die Arbeiterwohlfahrt als wichtiger Akteur die Einwanderungsgesellschaft aktiv mit und ist als streitbarer Anwalt für Einwanderer und schutzsuchende Flüchtlinge bekannt“, betont der AWO-Chef.

„Mit ihrer Migrationsarbeit konnte die AWO die Einwanderungspolitik der Bundesrepublik beeinflussen und das Leben vieler Einwanderer erleichtern. Unser Ziel ist eine inklusive Gesellschaft, in der alle die gleichen Chancen haben“, erklärt Fersahoglu-Weber. „Eigenverantwortung, Partizipation und Selbstgestaltung der Bürger müssen gestärkt und neue Formen und Verfahren für gesellschaftliches Mitentscheiden und Mitgestalten entwickelt werden. Nur so werden Menschen mit Migrationshintergrund gleichberechtigte zivilgesellschaftliche Akteure, die an der Gestaltung ihrer Umwelt teilhaben und auch teilhaben wollen.“

Im Oktober 1961 unterzeichneten die Bundesrepublik Deutschland und die Türkei den Vertrag über die Anwerbung türkischer Arbeitskräfte. Schon ein Jahr später 1962 eröffnete die AWO im Rheinland ihre erste Sozialberatung für ausländische Arbeitnehmer und deren Familienangehörigen aus der Türkei. Aus den Ausländersozialberatungsstellen wurden schließlich die AWO-Migrationsfachdienste, die mittlerweile im gesamten Bundesgebiet ihre Hilfe und Unterstützung anbieten.

In der Region Braunschweig bietet die AWO Migrationsberatung in Braunschweig, Wolfenbüttel und Helmstedt an.

Der AWO-Bundesverband feiert das Jubiläum heute in Koblenz, wo viele Zeitzeugen sowie Vertreter aus Wissenschaft und Praxis, Politik und Verwaltung zu einem intensiven Austausch zusammenkamen. In Vorträgen und Podiumsdiskussionen wurden die Entwicklungen, Perspektiven und Herausforderungen der Migrationssozialarbeit analysiert und diskutiert.