50 Jahre unter einem Dach

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| Foto: Anke Donner )



Isingerode. 1964, als Ludwig Erhard Bundeskanzler war, der Liter Benzin rund 50 Pfennig kostete und die Monatsmiete für eine 65-Quadratmeter-Wohnung bei gut 100 Deutsche Mark lag, zogen drei Parteien in ein Isingeröder Mehrfamilienhaus und blieben. Dies würdigte die Gemeinde Schladen-Werla heute mit kleinen Präsenten.

Am 1. September 1964 zogen Erika Saft und ihr Mann, Johanna und Günter Böhm, sowie Renate und Rudolf Breitkreuz in ihre Wohnungen im Wannekop 1 in Isingerode. Damals hieß die Straße jedoch noch Südstraße. Auf je 65 Quadratmetern und mit einer Monatsmiete von 102,25 Mark fühlten sie sich heimisch in der Neubauwohnung. Gebaut hatte das Vierparteien-Haus die Gemeinde Isingerode, heute ist es im Besitz der Gemeinde Schladen-Werla.

Für den Schladener Bürgermeister Hans-Jürgen Wichens ein Grund, bei den Bewohnern vorbeizuschauen und zu gratulieren. "Das ist auch für mich eine Besonderheit. Ich habe schon zu vielen Jubiläen gratuliert, aber ein 50-jähriges Mieterjubiläum hatte auch ich noch nicht", sagte der Bürgermeister und gratulierte von Herzen zu dieser tollen Wohngemeinschaft. Und weil es auch für die Gemeinde etwas Besonderes ist, verteilt Wichens Präsentkörbe und Urkunden an die langjährigen Mieter

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Bürgermeister Hans-Jürgen Wichens überreichte Präsente und Urkunden an die treuen Mieter. Foto: Anke Donner )



Die Damen und Herren, die heute ihr Jubiläum feiern, sitzen in einer lustigen Runde im Wohnzimmer von Erika Saft und erzählen, wie sie es so viele Jahre miteinander ausgehalten haben. "Wir haben uns eigentlich immer gut verstanden. Haben gemeinsam gefeiert und uns unterstützt. Auch mit unseren Kindern gab es nie Probleme. Die haben sich auch gut verstanden", so Erika Saft und ihre Nachbarn pflichten ihr bei.


Insgesamt 231.000 Euro haben die drei Parteien in 50 Jahren an Miete gezahlt. Davon hätte man auch ein kleines Eigenheim anschaffen können. "Wir haben alles, was wir brauchen und auch nie daran gedacht auszuziehen, oder selber zu bauen", erzählt Renate Breitkreuz.

Hinter dem Haus ist ein großer Garten, den hat man sich geteilt und jeder hat in seiner Parzelle gewerkelt und Obst oder Gemüse angebaut. Sogar die Garagen haben die Bewohner in Eigenregie gebaut. Rudolf Breitkreuz kümmerte sich damals als Vize-Hauswirt darum, dass alles seine Ordnung hatte. Und das tut er auch heute noch.

Heute und am Samstag soll das Jubiläum noch ordentlich gefeiert werden. "Wir feiern heute schon ein wenig und am Samstag gehen wir alle zusammen noch einmal essen", freut sich Erika Saft.


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