Wolfenbüttel. Der städtische Ausschuss für Kultur, Tourismus und Städtepartnerschaften berät in seiner nächsten Sitzung am 16. Mai darüber, ob die Stadt sich mit über 100.000 Euro an dem Erwerb eines Tafelservice der Porzellanmanufaktur Fürstenberg beteiligen soll.
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Laut Verwaltungsvorlage handele es sich dabei um das „Holländische Service“ und sei eines der berühmtesten Tafelservices aus der Porzellanmanufaktur Fürstenberg. Sogar Napoléon Bonaparte soll einst davon gespiesen haben. Der Rotterdamer Bürgermeister Willem Suermondt (1740-1828) soll das Service für ein Dinner mit dem französischen Kaiser erworben haben.
Tafelservice für 600.000 Euro
Bis zum Sommer 2024 wurde das „Holländische Service“ dem Schloss Museum Wolfenbüttel als Leihgabe aus einem Privatbesitz zur Verfügung gestellt und werde damit überhaupt erst zum zweiten Mal in Deutschland ausgestellt. Die luxemburgische Besitzerfamilie wolle das Geschirrensemble nun veräußern und habe ihre Bereitschaft erklärt, dass das Service seinen neuen Standort im Wolfenbütteler Schloss findet. Kaufpreis: 600.000 Euro.
Stadt mit 102.000 Euro dabei
Fünf Expertengutachten hätten die Qualität des Geschirrensembles sowie die Angemessenheit des Kaufpreises bestätigt und es als Kulturgut von nationaler Bedeutung eingestuft. Nationale und regionale Stiftungen und Institutionen zur Ankaufsförderung des „Holländischen Service“ konnten bereits gewonnen werden, die sich mit insgesamt 497.500 Euro an der Anschaffung beteiligen würden. Die restliche Summe in Höhe von 102.500 Euro soll aus der Stadtkasse kommen.
Mit dem Erwerb des „Holländischen Service“ würde ein lang bestehendes Sammlungsdesiderat des Museums Wolfenbüttel erfüllt. Schon viele Jahre sei das Museum Wolfenbüttel auf der Suche nach einem historischen Porzellanservice aus der Fürstenberger Manufaktur, um die besondere Verbindung zu dieser im Wolfenbütteler Schloss gegründeten Manufaktur entsprechend darzustellen. Das Service wäre nicht nur eine große Bereicherung für die Dauerausstellung des Schloss Museums und ein spektakulärer Gewinn für die Sammlung, Erforschung und Vermittlung der barocken Wolfenbütteler Hofkultur, sondern auch von touristischer Bedeutung für Stadt und Landkreis Wolfenbüttel.
Der Ankauf des „Holländischen Service“ würde ein einmaliges Kunstwerk aus dem Braunschweiger Land – gefertigt in Fürstenberg, bemalt in Braunschweig – zurück ins Braunschweiger Land holen, argumentiert die Verwaltung.
Die Ausschüsse für Kultur, Tourismus und Städtepartnerschaften und für Wirtschaft und Finanzen sollen jeweils eine Beschlussempfehlung abgeben, der Verwaltungsausschuss soll dann final am 10. Juni entscheiden.
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