Wolfenbüttel. Am heutigen Donnerstag blickt Fritz Bebenroth auf neun Jahrzehnte seines bewegten Lebens zurück. Hiervon 32 Jahre als Vorsitzender des Wolfenbütteler Schwimmvereins.

Skihütte Oderbrück - fertiggestellter Neubau 1951. Foto: Privat
Ein Macher und Praktiker, der viele eigene Vereinsanlagen geschaffen und erhalten hat. Das Natur- und Familienbad „Fümmelsee“ mit seinen Einrichtungen und die vereinseigene Skihütte in Oderbrück sind einmalig. Kaum jemand außerhalb des WSV kann deshalb ermessen, welche Aufgaben und Leistungen unter dem Vorsitz von Fritz Bebenroth über viele Jahre hinweg erbracht worden sind.
In den 1940er Jahren zählte er zu den besten Leichtathleten in der Region. Nach seinem Militärdienst als Gebirgsjäger lag es nah, Skiläufer zu werden. Bereits 1950 erfolgte die Berufung als Schriftführer in den Vorstand. Beim Aufbau der Skihütte in Oderbrück begeisterten ihn der Einsatz und Humor von Robert „Hering“ Croneberg und Fritz Binder, so dass für seine engagierte und freundschaftliche Zusammenarbeit stets eine neue Motivation bestand.
Aber auch der „Fümmelsee“ bedurfte langjähriger Umbau- und Sanierungsarbeiten unter der Regie von Bebenroth, um aus dem Vereinsbad eine attraktive Einrichtung mit öffentlicher Versorgungsfunktion entstehen zu lassen. Die Pontons und übrigen behelfsmäßigen Schwimmträger wurden durch befestigte Stege aus Stahl und Holz ersetzt. Nicht zu vergessen der Betonneubau des Kinderbeckens. Vorher gab es nur eine Holzlattenkonstruktion, welche laufend erneuert werden musste.
Darüber hinaus trug Bebenroth Sorge dafür, dass die Funktionsräume in den Baracken aus Vorkriegszeiten ersetzt werden konnten. So erfolgte 1957 ein neuer Trakt mit Kassenraum, Umkleidekabinen und Abstellraum. Als seine größte und schwierigste Aufgabe bezeichnete er selbst den Bau des Vereinsheims „Fümmelsee-Terrassen“. Dessen offizielle Einweihung am 27. Dezember 1962 war für die damalige Zeit etwas Außergewöhnliches. Alle Ehrengäste aus Politik, Verwaltung und Sport lobten den Mut des Vereins und seines Vorstandes, derartige Aufgaben anzupacken. Kostenpunkt: 270.000 DM.

Fritz Bebenroth (4. v. l. hintere Reihe) im Kreis der Mannschaft nach dem Gewinn der Deutschen-Meisterschaft am 25. August 1968 in Löhne/Westfalen. Foto: Privat
Fritz Bebenroth war es, der als junger Mann die entscheidenden Voraussetzungen dafür geschaffen hat, dass der Wolfenbütteler Schwimmverein über Jahrzehnte eine stets positive Entwicklung zu verzeichnen hatte. Durch seine Risikobereitschaft ist es gelungen, die Vereinszukunft weit im Voraus zu gestalten.
In Anerkennung seines außergewöhnlichen Einsatzes und vieler anderer ehrenamtlicher Tätigkeiten wurde ihm im Jahr 1985 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Am 27. März 1987 ernannte die WSV-Mitgliederversammlung Fritz Bebenroth in Anerkennung seiner großen Verdienste zum Ehrenmitglied und verlieh ihm die Bezeichnung „Ehrenvorsitzender“.
Von Fritz Bebenroth stammt der Satz: „Der Vereinsvorsitzende eines großen Vereins muss: Unternehmer mit Durchsetzungskraft, Sportfunktionär auf allen Ebenen und in allen Sportarten, Beichtvater, Bettelbruder, guter Freund für alle und immer erreichbar sein.“
In diesem Sinne sendet die „WSV-Familie“ die herzlichsten Glückwünsche und alles erdenklich Gute zum 90. Geburtstag!