Abwasserkanal wird saniert - Ab März gibt es Einschränkungen

Einer der wichtigsten und ältesten Abwasserkanäle in Wolfenbüttel wird erneuert. Das soll sieben Wochen dauern.

„Am Kälberanger“ stehen die Arbeiten zur Kanalsanierung des ABW in den Startlöchern – ab dem 1. März ist ein rund 300 Meter langer Streckenabschnitt nicht oder nur eingeschränkt befahrbar.
„Am Kälberanger“ stehen die Arbeiten zur Kanalsanierung des ABW in den Startlöchern – ab dem 1. März ist ein rund 300 Meter langer Streckenabschnitt nicht oder nur eingeschränkt befahrbar. | Foto: Stadtwerke Wolfenbüttel GmbH

Wolfenbüttel. Mehr als 100 Jahre war er im Dauerbetrieb – jetzt bekommt einer der dienstältesten und größten Schmutzwasserkanäle in Wolfenbüttel einen „Refresh“. Am Mittwoch, 1. März, beginnt der Abwasserbeseitigungsbetrieb der Stadt (ABW) die Bauarbeiten in der Straße „Am Kälberanger“. Darüber informieren die Stadtwerke Wolfenbüttel in einer Pressemeldung.



Die Sanierungsmaßnahme erstreckt sich über rund 330 Meter von der Kreuzung Mittelweg bis zur Kläranlage und wird voraussichtlich bis Freitag, 21. April, andauern. Raimund Dudda, Projektleiter beim ABW, informiert: „Die Fußwege werden während der Arbeiten frei begehbar sein und die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge ist gewährleistet. Dennoch sind Einschränkungen für Verkehr und Anwohner nicht zu vermeiden, dafür bitten wir um Verständnis.“ Bis zur Sperrung werden die Straße und anliegende Grundstücke normal befahrbar sein. Darüber wurden die Anwohner bereits schriftlich informiert und auch darüber, dass einige Grundstücke zeitweise mit dem Auto nicht erreichbar sein werden.

Modernes Verfahren beschleunigt Sanierung


Die Erneuerung eines der wichtigsten Abwasserkanäle in Wolfenbüttel erfolgt präventiv. „Für sein Alter ist der Kanal noch in einem sehr guten Zustand. Doch an vielen Stellen werden die Fugen langsam undicht, dadurch wächst auch Wurzelwerk rein. Wir wollen größere Schäden vermeiden und werden daher jetzt tätig“, erklärt Raimund Dudda. Um die Sanierung kosteneffizient und mit möglichst wenig Einschränkungen für die Wolfenbütteler über die Bühne zu bringen, hat sich der ABW für das sogenannte Schlauchlining entschieden – ein modernes Verfahren in geschlossener Bauweise mit mehreren Vorteilen. Einer davon ist, dass die Straße nicht weiträumig aufgerissen werden muss. „Wir bauen einen mit Harz getränkten Schlauch über die vorhandenen Kontrollschächte in den alten Abwasserkanal ein. Dieser wird ausgehärtet, sodass ein neuer und dichter Abwasserkanal innerhalb des alten Kanals entsteht. Das Prinzip ist vergleichbar mit dem Setzen eines Stents in der Medizin für den sicheren Blutfluss zum Herzen“, beschreibt der Fachmann das Vorgehen.

Nach über 100 Jahren werden die Fugen des in Klinkerbauweise gebauten Schmutzwasserkanals langsam undicht, sodass der ABW ihn präventiv mit einem modernen und kosteneffizienten Verfahren saniert.
Nach über 100 Jahren werden die Fugen des in Klinkerbauweise gebauten Schmutzwasserkanals langsam undicht, sodass der ABW ihn präventiv mit einem modernen und kosteneffizienten Verfahren saniert. Foto: Stadtwerke Wolfenbüttel GmbH


Rund sieben Wochen dauert es, bis der Abwasserbeseitigungsbetrieb mit der Sanierung durch sein wird – im Vergleich dazu würde ein Kanalneubau mindestens ein ganzes Jahr in Anspruch nehmen. Auch bei den Kosten macht sich die moderne Technik bemerkbar. „Wir investieren in die Sanierung rund 480.000 Euro, ein Neubau würde uns mehr als das Dreifache kosten“, sagt Raimund Dudda und betont: „Das rechnet sich in jedem Fall, denn die Lebensdauer des neu sanierten Kanals beträgt mindestens 50 Jahre.“

Abwasser wird oberirdisch abgepumpt


Zum Start der Arbeiten baut der ABW als erstes eine provisorische Abwasserüberleitung auf, durch die das Abwasser gepumpt wird. Das Rohr dient so als Ersatz für den ursprünglichen Kanal und wird oberirdisch verlaufen. Im Anschluss wird der Schachtzugang für die eigentlichen Arbeiten vorbereitet, wobei eine ferngesteuerte Roboterfräse zum Einsatz kommen wird. Projektleiter Raimund Dudda verspricht: „Wir werden im Laufe der Arbeiten immer wieder über den Baufortschritt berichten. Aktuelle Informationen gibt es auch immer auf der Stadtwerke-Website.“ Einen Überblick über die Baustelle, Zufahrten sowie Parkmöglichkeiten findet man hier.


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