Kreis Wolfenbüttel. Nach einem milden Winter steht nun der Frühling mit frostfreien Nächten vor der Tür und macht wintermüde Amphibien munter. Frösche, Kröten, Molche und Salamander warten auf ansteigende Temperaturen, um ihre Winterquartiere zu verlassen und Hochzeit zu feiern. Auf oftmals gefährlichen Wegen wandern sie zu ihren Laichplätzen. Das sind die Gewässer und Tümpel in denen sie selbst geschlüpft sind und ihr kurzes Leben begonnen haben. Häufig müssen sie dabei vielbefahrene Straßen überqueren und geraten unter die Räder der Autos.
Die sowieso in ihren Beständen gefährdeten Amphibien leben vor allem in feuchten Frühlingsnächten auf warmem Asphalt besonders gefährlich. Selbst bei einer Geschwindigkeit von nur 30 Stundenkilometern haben sie keine Chance gegen den Tod auf vier Rädern. Durch die Sogwirkung unter den Autos werden sie hochgeschleudert und getötet.
Um die Amphibien vor diesem grausamen Ende zu bewahren, werden im Landkreisgebiet wieder einige Straßen zeitweise gesperrt. An anderen Stellen weisen Schilder auf die Amphibienwanderungen hin.
Wolfgang Steinhauer, Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde, bittet die Autofahrerinnen und -fahrer in den kommenden Wochen vor allem die Warnschilder mit dem Zusatzzeichen „Krötenwanderung“ zu beachten und hier besonders aufmerksam zu fahren. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen sollten unbedingt eingehalten und nach Möglichkeit sogar unterschritten werden.
Ein besonderes Augenmerk sollten die Fahrerinnen und Fahrer auf die Krötenzaunbetreuer haben. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sind meist in den Abendstunden (bei einbrechender Dämmerung) bis in die Dunkelheit hinein und in den frühen Morgenstunden unterwegs, um den Amphibien ein sicheres Geleit über die Straßen zu geben.
Weshalb so viel Aufregung und Einsatz wegen ein „paar“ Fröschen und Kröten, die auf unseren Straßen ihr Leben lassen? Steinhauer antwortet auf die Frage: „Amphibien, egal ob Grasfrosch, Teichmolch oder Feuersalamander, sind ein ebenso bedeutender Bestandteil des Kreislaufs der Natur wie Vögel und Säugetiere. Würden sie aussterben, gehen zwangsläufig auch andere Tierarten zurück, denen sie als Nahrungsgrundlage dienen.“
Folgende Straßen werden während der Amphibienwanderzeit, die sich je nach Witterung bis in den Monat April hinziehen kann, für maximal 20 Nächte gesperrt:
- K 54 zwischen Oelber a.w.W. und Salzgitter-Lichtenberge
- K 156 zwischen Kl. Veltheim und Schulenrode
- K 513 zwischen Remlingen und Gr. Vahlberg
- K 149 nördlich von Gardessen
- L 629 Reitlingstal im Elm
- Loeperweg in Beuchte
- „Im Rübenkamp“ und „Am Papendorn“ in Cremlingen
Die jeweiligen Umleitungsstrecken sind ausgeschildert.
An folgenden Straßenabschnitten sind Krötenzäune aufgebaut:
- B 82 am westlichen Ortsausgang von Beuchte bis in Höhe der Abzweigung zur Oberen Schierksmühle
- L 635 zwischen Cremlingen und Hordorf
- L 629 zwischen Volzum und Lucklum
- K 9 in Eilum
- K 631 am Kreisverkehr Abzweigung zur L 635
- Wittmar, Asseweg zwischen Sportplatz und Assewirtschaft
- „Tannhof“ in Adersheim
Auch an den unten aufgeführten Straßen finden Amphibienwanderungen statt:
- K 11 zwischen Sambleben und Eitzum
- K 52 zwischen Baddeckenstedt und Sillium
- K 56 zwischen Hohenassel und Luttrum
- K 83 Gielde im Bereich Altenrode
- K 513 Ortsausgang Schöppenstedt Richtung Gr. Vahlberg
- Cremlingen, Ehlerbergstr.
- Gemeindeverbindungsweg Schladen – Wehre
Für die Betreuung der Krötenzäune werden wie in jedem Jahr freiwillige Helfer zur Unterstützung der bestehenden Gruppen gesucht. Wer sich hier engagieren möchte, kann sich bei Wolfgang Steinhauer (Tel.: 05331/84 404) oder Carsten Schütte (Tel.: 05331/84 376) informieren.
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