Wolfenbüttel. Immer wieder berichtete die Polizei von Fällen des Trickbetruges. Besonders häufig hätten es die Täter auf ältere Menschen abgesehen, die in "gutem Glauben" auf die üblen Machenschaften der Betrüger hineinfallen. Die Polizei schildert einen aktuellen exemplarischen Fall und gibt Tipps, um sich besser zu schützen.
Ein aktueller Fall
Am Montag, gegen 14.30 Uhr, klingelte ein bislang unbekannter Mann an der Haustür eines Einfamilienhauses in der Heinrich-Heine-Straße. Der Unbekannte gab gegenüber der 77-jährigen Bewohnerin an, dass er alte Gegenstände kaufen wolle. Die 77-Jährige ließ daraufhin den Unbekannten in das Haus ein und zeigte ihm verschiedenste Gegenstände. Im weiteren Verlauf fragte der Unbekannte, ob er ein Glas Wasser bekommen könne. Nachdem die 77-Jährige das Wasser geholt hatte, verließ der Unbekannte unter einem Vorwand das Haus. Die Bewohnerin stellte kurz darauf den Diebstahl von Schmuck und Bargeld fest, dies teilte die Polizei mit.
Beschreibung des unbekannten Täters: männlich, zirka 170 cm groß, zirka 45 Jahre alt, normale Statur, kurze, dunkelbraune Haare, bekleidet mit grauer Hose und grauem Hemd, südländisches Erscheinungsbild, akzentfrei deutsch sprechend. Hinweise erbittet diePolizei unter: 05331 / 933-0.
Tipps der Polizei
Für Trickdiebe, die in Wohnungen aktiv werden, gibt es nur ein einziges ernsthaftes Hindernis, das sie überwinden müssen, um zum Erfolg zu kommen: die gesperrte oder geschlossene Wohnungstür. Daher sollten Sie zum Schutz vor Trickdieben folgende Ratschläge beherzigen. Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung! -Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen durch den Türspion oder mit einem Blick aus dem Fenster an und machen Sie von Ihrer Türsprechanlage Gebrauch.
- Öffnen Sie die Wohnungstür niemals sofort - legen Sie immer Sperrbügel oder Sicherheitskette an. Ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu, wenn unbekannte Besucher vor der Tür stehen, oder bestellen Sie die Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
- Überlegen Sie bei angeblicher hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür (Beispiel: Bitte um Schreibzeug oder um ein Glas Wasser): Woher sollte der Nachbar die Besucher wirklich kennen?Warum wenden sich die Besucher im Notfall nicht an eine Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern an eine (abgelegene) Privatwohnung?
- Machen Sie bei hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür das Angebot, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Schreibzeug, Glas Wasser etc.) hinauszureichen, und halten Sie dabei die Tür gesperrt.
- Fordern Sie von Amtspersonen immer den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig (nach Druck, Foto und Stempel). Sorgen Sie dazu für gute Beleuchtung und benutzen Sie, wenn nötig, eine Sehhilfe.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an. Suchen Sie dazu die Telefonnummer selbst heraus und ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu.
- Lassen Sie Handwerker nur dann herein, wenn Sie sie selbst bestellt haben oder wenn sie von der Hausverwaltung angekündigt worden sind.
- Nehmen Sie nichts für Nachbarn ohne deren Ankündigung oder Auftrag entgegen.
- Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher notfalls auch energisch. Sprechen Sie sie laut an und rufen Sie um Hilfe.
- Pflegen Sie Kontakt zu älteren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Machen Sie ihnen das Angebot, bei fremden Besuchern an der Wohnungstür zur Sicherheit hinzuzukommen, und übergeben Sie für solche Fälle die eigene Telefonnummer. (Weitere Informationen unter: www.polizei-beratung.de)
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