Alt statt neu: Wolfenbüttel setzt beim Bau auf Nachhaltigkeit

Alte Gegenstände werden ausgebaut, um sie in anderen Liegenschaften der Stadt weiterzuverwenden.

Von links: Dr. Phiilipp Knöfler, Roman Rau und Bonny Reinbeck vom Amt für Hochbau und Versorgungstechnik mit einem Teil der abgebauten Gegenstände.
Von links: Dr. Phiilipp Knöfler, Roman Rau und Bonny Reinbeck vom Amt für Hochbau und Versorgungstechnik mit einem Teil der abgebauten Gegenstände. | Foto: Stadt Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Weiterverwenden ist zweifelsohne die beste Methode, um nachhaltig zu sein. Bevor man Dinge wegwirft, sollte man also zumindest über möglich Weiterverwendungsmöglichkeiten nachdenken. In den Medien tauchen vermehrt Begriffe wie „zirkuläres Bauen“ und „urban mining“ als neue Trends auf. Für die Stadt Wolfenbüttel sind solche Ansätze nicht neu und schon lange gelebte Praxis. So geht aus einer Pressemitteilung der Stadt hervor.



Diese gelebte Praxis zeigt sich auch bei der derzeitigen Maßnahme „GiS-Erweiterungsbau II“. Die Bauweise erreicht sogar ein Nachhaltigkeitszertifikat nach den Anforderungen des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude PLUS (QNG-PLUS). Das Gebäude wird somit nicht nur möglichst energieeffizient und ressourcenschonend, sondern zudem mit einem hohen Anteil an nachwachsenden oder umweltschonenden Rohstoffen errichtet und soll künftig möglichst vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben werden, so die Stadt. Dies sei aber auch nur ein Teil der Bemühungen der Stadt. Denn Bauen im Bestand bedeutet auch sich intensiv mit dem Bestand auseinanderzusetzen und Ressourcen zu schonen und die sogenannte graue Energie, die in unserer gebauten Umwelt steckt zu berücksichtigen und eben nicht einfach wegzuwerfen.

„Der Neubau soll klimaneutral zu betreiben sein und möglichst wenig zusätzliche Fläche versiegeln. Jetzt wollen wir auch noch die Ressourcen aus dem Bestand in unterschiedlichsten Gebäuden wiederverwenden. So geht echte Nachhaltigkeit. Der Entlastungsbau II wird in vielerlei Hinsicht ein neues Aushängeschild für nachhaltiges Bauen in der Stadt Wolfenbüttel“, erklärt Dr. Philipp Knöfler, Leiter des Amtes für Hochbau und Versorgungstechnik.

Alt statt neu


So wurden vor dem Abriss der alten Biologie des Gymnasiums im Schloss zahlreiche Gegenstände vorher ausgebaut, um sie in anderen Liegenschaften der Stadt weiterzuverwenden. Dies betrifft zum Beispiel Behinderten WC, Stützklappgriffe (Ausstattung Behinderten WC), Waschtische mit Zubehör, Mikros, Radialventilatoren mit Zubehör (Lüftung) und Leuchten, Röhrenradiatoren (Heizkörper) oder Fenster. „Leider ist es immer noch deutlich günstiger und einfacher, Neues zu kaufen als Altes wiederzuverwerten, weshalb die Baubranche einer der Hauptverursacher von CO2-Emissionen ist. Deswegen wollen wir mit dem Gebäude unserer Vorbildrolle nachkommen und nicht nur ein klimaneutral zu betreibendes Gebäude bauen, sondern auch noch die Ressourcen aus dem Bestand weiterverwenden“, so Dr. Knöfler.

Das Thema Nachhaltigkeit beim Bauen hat also viele Dimensionen. Ein bewussterer Umgang mit den Ressourcen ist ebenfalls ein wesentlicher Schritt, um zu ganzheitlichen Ansätzen zu gelangen.


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