Wolfenbüttel. Jetzt ist es offiziell: Wie aus der CineStar-Firmenzentrale auf Nachfrage von WolfenbüttelHeute.de zu erfahren war, fällt am 5. März im CineStar nach der Abendvorstellung der letzte Vorhang. Ab Donnerstag bleiben die Leinwände dunkel. Nothing more to say, no more ace to play?
Nicht ganz, denn zu sagen gibt es noch eine ganze Menge, denn wie aus verlässlichen Quellen zu erfahren war, ist seit einigen Tagen Bewegung in die Frage der Nachnutzung der Räumlichkeiten gekommen. Demnach soll es mehrere Interessenten geben, die am Noch-CineStar-Standort ein Kino betreiben wollen und um den Zuschlag des Vermieters, der AVW-Unternehmensgruppe aus Hamburg, buhlen. Die potenziellen Investoren halten sich, solange noch kein Vertrag unterschrieben ist, bedeckt, haben Verhandlungen zum jetzigen Zeitpunkt jedoch weder bestätigt noch dementiert.
Bis Ende März läuft der Mietvertrag mit der CineStar-Gruppe noch. "Wir brauchen die restlichen Tage, um umzubauen", sagt Theaterleiter Thorsten Werner im Gespräch mit WolfenbüttelHeute.de. Er hofft auf ein "Happy End" für den Kinostandort Wolfenbüttel. "Es wäre schade, wenn Wolfenbüttel künftig nur noch ein Kino hätte", sagt er. Aktuell gibt es im CineStar sechs Leinwände und drei im Filmpalast – insgesamt mit rund 1530 Sitzplätzen. Allerdings werden beide Kinos getrennt von einander disponiert. Dies habe zur Folge, dass manche Filme in Wolfenbüttel in beiden Kinos laufen, andere gar nicht. "Hier könnte man doch in der Zukunft ansetzen und gemeinsam planen", sagt Werner. Für Wolfenbüttel und die jeweiligen Kinobetreiber wäre es auf jeden Fall ein Gewinn, da im Jahr rund 100 Filme mehr gezeigt werden könnten.
Aber es müsse auch nicht nur Film sein, was auf der Leinwand laufe. Dank des digitalen Zeitalters sei es kein Problem Live-Aufführungen aus Oper, Konzert oder Sport in Wolfenbüttel zu zeigen. Das neueste Stück aus der Metropolitan Opera aus New York, eine Theaterinszenierung aus dem National Theatre London oder Cro "live in Concert"? Kein Problem. Das CineStar habe in der Vergangenheit ja schon das eine oder andere gezeigt, aber dieses alternative Programmangebot könne noch ausgebaut werden, um das Film- und Kulturangebot in Wolfenbüttel noch deutlich attraktiver zu gestalten. "Wer auch immer hier in Zukunft ein Kino betreiben möchte, muss Visionen haben", betont Werner. Dies gelte nicht nur für die Programmgestaltung, sonder auch für die Finanzierung des laufenden Betriebes. Wie so etwas geht, hat zum Beispiel die Komödie am Altstadtmarkt in Braunschweig vorgemacht. Die Komödie ist Braunschweigs einziges vollkommen von öffentlicher Hand unsubventioniertes Privattheater. Unterstützt wird die Komödie am Altstadtmarkt neben ihrem Publikum von einigen Sponsoren aus der Wirtschaft sowie von einem Förderverein.
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