Leise Flötenmelodien klingen durch das Atrium des Amalie Sieveking Hauses. Andächtig lauschen die Gäste, Mieter und Bewohner des Hauses der Darbietung des Flötenensembles „Quintessenz“. Die vier Musikerinnen waren die musikalische Umrahmung für die Eröffnung der Kunstausstellung „Mensch und Raum“, zu der die Senioreneinrichtung am vergangenen Mittwoch eingeladen hatte. Seit dieser Woche sind im zweiten Obergeschoss des Seniorenwohnens die Werke des 2007 verstorbenen Künstlers Gerhard Peter zu sehen.
Die Familie des Malers, seine Mutter Isolde Peter, die seit gut einem Jahr hier lebt, sowie seine Schwester, Monika Knoch, stellten dem Haus die Malereien als Dauerleihgabe zur Verfügung.
„Die Idee zu dieser Ausstellung begann mit einem bescheidenen Satz von Isolde Peter“, erklärt Geschäftsführerin Hildegard Steinkemper bei ihrer Begrüßungsrede. „‚Wenn Sie noch Bilder suchen, mein Sohn hat gemalt‘, sagte sie vor einigen Monaten. Nun sollen die Bilder von Gerhard Peter eine neue Würdigung finden“, betonte Steinkemper.
Während der Eröffnung gab Monika Knoch einen Einblick in das Leben und Wirken ihres Bruders. „Gerhard begann seinen beruflichen Werdegang als Lehrer, bis eine Krankheit sein Leben auf den Kopf stellte. Diagnose: Irreparabler Herzfehler. Nur eine Herztransplantation konnte sein Leben verlängern“, berichtete Knoch. „Als 1989 das ersehnte Ersatzorgan verpflanzt wurde, begann ein neues, zweite Leben. Dieses konnte er weitere 18 Jahre auskosten. Seitdem widmete er sich seiner Leidenschaft: der Kunst.“
In dieser Zeit entstanden ausdrucksstarke Malereien und Zeichnungen, in denen er eine besondere Stimmung von Menschen und Orten einzufangen wusste. Er arbeitete mit vielen Kontrasten, wobei er dominantes Schwarz mit sanften Tönen vermischte. Die ausgestellten Bilder fanden sowohl bei den Gästen als auch bei den Bewohnern große Anerkennung. Die ausgestellten Kunstwerke sind käuflich zu erwerben.