Wolfenbüttel. Die Lessingstadt ist bereits über 900 Jahre alt. In den vielen Jahrhunderten seit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1118 hat sich die Stadt stark verändert. Wir blicken in unserer Serie "anno dazumal" auf das Wolfenbüttel früher und heute.
Heute befassen wir uns mit der Löwenstraße. Jene Straße, die den Eingang zur Fußgängerzone markiert, wenn man aus Richtung Schloss kommt. Doch schon am Eingang zur Löwenstraße sieht es nicht mehr so aus wie noch vor 65 Jahren.
Die heutige Löwenstraße entstand, nachdem der breite Okerarm, der einst Schloss und Zitadelle von der Heinrichstadt trennte, größtenteils aufgefüllt wurde. Früher stand direkt am Eingang zur Löwenstraße das Dammtor, das nachts geschlossen war und über einen Damm führte, der das morastige Tal der Oker überbrückte. So konnten Handelswagen von West nach Ost die Oker überqueren. Das Dammtor stand zu Festungszeiten bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts eingangs der Löwenstraße zum Schlossplatz.
In Richtung Heinrichstadt führte eine hölzerne Brücke über das Wasser der Oker. Diese endete dort, wo sich heute Großer und Kleiner Zimmerhof sowie die Krambuden treffen. Durch ein weiteres Tor, das Löwentor (bis 1680), ging es dann in die Heinrichstadt zur Langen Herzogstraße, weiß Dieter Kertscher von der Aktionsgemeinschaft Altstadt.
Unser Bild - zur Verfügung gestellt von der Aktionsgemeinschaft Altstadt - zeigt die Löwenstraße noch vor 1959. Direkt auf der Ecke (gegenüber des heutigen Restaurants "Zum Glück") stand bis 1959 das Gebäude Schlossplatz Nr. 1. Hier war das Konsistorium, also die Landeskirche, untergebracht. 1959 wurde ein Teil des Gebäudes abgerissen, um die Löwenstraße für den Autoverkehr zu verbreitern, und die Landeskirche zog an den Neuen Weg.
Heute wird die Löwenstraße vor allem durch das "neue" Löwentor geprägt. 2018 wurde das alte Gebäude abgerissen und wich einem Neubau, in dem heute Verwaltungs- und Geschäftsräume angesiedelt sind.
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