Kreis Wolfenbüttel. Wie häufig Berufstätige aus dem Landkreis Wolfenbüttel am Arbeitsplatz fehlen, hängt stark von ihrem Job ab. Dies belegt die aktuelle Fehlzeiten-Analyse der AOK. Dabei hat die Art der ausgeübten Tätigkeit nicht nur erheblichen Einfluss auf das Ausmaß und die Häufigkeit der Fehlzeiten, sondern auch auf die Art der Erkrankung.
Zwischen den einzelnen Berufsgruppen gibt es große Unterschiede: Die Branche Energie/Wasser/Entsorgung/Bergbau hatte mit 7,3 Prozent den höchsten Krankenstand bei den AOK-Mitgliedern. Der niedrigste Wert war im Wirtschaftszweig Land- und Forstwirtschaft mit 3,0 Prozent festzustellen. Der durchschnittliche Krankenstand lag in der Region bei 5,4 Prozent. Zum Vergleich: Die landesweite Quote lag im vergangenen Jahr bei 5,4 Prozent, der Bundesschnitt bei 5,2 Prozent.
Die Gründe für die Spannbreite innerhalb der Region sieht die AOK in erster Linie in den berufsspezifischen Anforderungsprofilen. "In Berufen mit körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten treten überwiegend Muskel-Skelett-Erkrankungen auf", erläutert AOK-Regionaldirektor Rainer Rinne. "Dagegen sind in Dienstleistungsberufen eher psychische Erkrankungen die Ursache für ärztlich attestierte Krankheitstage."
Im Schnitt ist im Jahr 2014 jedes AOK-Mitglied im Landkreis Wolfenbüttel 19,8 Tage mit ärztlichem Attest seiner Arbeit ferngeblieben. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Quote um 1,9 Prozent.
Arbeitgebern mit einem hohen Krankenstand oder einem hohen Durchschnittsalter der Belegschaft bietet die AOK konkrete Unterstützung an. Rainer Rinne: "Ein funktionierendes betriebliches Gesundheitsmanagement kann die Gesundheit der Beschäftigten dauerhaft verbessern und damit Ausfallzeiten vermeiden. Um zum Beispiel die Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche zu verbessern, in der körperliche Belastungen sowie der Schichtdienst häufig zu einem erhöhten Krankenstand führen, haben wir bereits 2013 mit Unterstützung der Pflegefachverbände ein spezielles Programm aufgelegt." Die AOK verfolgt mit diesem Angebot das Ziel, die Belastungssituationen in den Pflegeeinrichtungen systematisch und nachhaltig zu verändern. Dabei steht nicht nur das individuelle Gesundheitsverhalten der Mitarbeiter im Fokus, sondern auch das Betriebsklima, die Führungsorganisation und die interne Kommunikation.