Apelnstedt: Gemeindeversammlung in der Friedenskirche




Ungewöhnlich war die Sitzordnung am Montag, dem 06. Mai 2013 in der Friedenskirche in Apelnstedt. Kirchenvorstände und Gemeindeglieder nahmen miteinander eine große Runde ein. Doch ungewöhnlich war auch der Anlass: Zum ersten Mal seit Jahrzehnten, möglicherweise zum allerersten Mal überhaupt wurde im Pfarrverband Salzdahlum, Apelnstedt und Volzum eine Gemeindeversammlung einberufen. Der Pfarrverband der drei Dörfer besteht seit 1967 und bis heute sind die drei Kirchengemeinden immer stärker zusammengewachsen. Nun streben die Kirchenvorstände eine Fusion an, bei der die drei bislang rechtlich eigenständigen Kirchengemeinden eine gemeinsame Körperschaft öffentlichen Rechts bilden würden.

Mehr als 20 Kirchenmitglieder, die Kirchenvorstände, Vikar Jakob Timmermann, Pfarrer Axel Heike-Gmelin und Moderator Pfarrer Volkmar Schmuck versammelten sich, um Anregungen und Kritik aller Gemeindeglieder in die Diskussion einfließen zu lassen, in der Mitte des Pfarrverbands. Vertreter der Kirchenvorstände stellten zunächst ihre Beweggründe dar. Ernst Glindemann aus Volzum hob die besonders gute Zusammenarbeit der Gemeinde hervor, die weitergeführt und intensiviert werden soll. Davon erhoffe man sich auch eine Stärkung der Identität des bisherigen Pfarrverbands. Fridbert Schwartz aus Salzdahlum betonte, dass die „Kirche im Dorf bleiben“ soll und dass es keineswegs um die Streichung von Predigtstellen geht. Als positiver Effekt des Zusammenschlusses könnte beispielsweise gesehen werden, dass künftig nur ein Haushalt zu erarbeiten wäre und nicht vier, wie es bisher der Fall war. „Wir wollen zusammenbleiben“, so war der Tenor der Kirchenvorstände. Renate Bartels aus Apelnstedt setzte den Akzent darauf, wie sehr der praktische Einsatz für das eigene Dorf und die eigene Kirchengemeinde auch nach einer Fusion die Motivation der Kirchenvorstände blieben.

Anschließend kam es zu einem lebendigen Austausch und Gemeindemitglieder äußerten ihre Bedenken. Es wurde die Sorge ausgedrückt, dass insbesondere die kleinen Orte des Pfarrverbands an Identität verlieren könnten. Auch der Einfluss innerhalb der drei Orte könne geringer werden. Außerdem wurde kritisiert eine Fusion als alternativlosen, von außen aufgezwungenen Weg darzustellen. Nach einem angeregten Meinungsaustausch schloss Moderator Volkmar Schmuck die Veranstaltung und verwies auf drei Begriffe, die in der Diskussion wichtig geworden sind: Gemeinschaft, Identität und Finanzen. Die Kirchenvorstände werden die Anregungen nun mit in die anstehenden Mai-Sitzungen nehmen und in ihre Entscheidungen einfließen lassen.


mehr News aus Wolfenbüttel


Themen zu diesem Artikel


Kirche