Braunschweig/Wolfenbüttel. Viele pflegende Angehörige kennen nicht die für sie kostenlosen Schulungs- und Beratungsangebote zum Thema häusliche Pflege. Dadurch entgeht ihnen eine hervorragende Möglichkeit, wichtiges Know-how zu erlangen und sich über Hilfsleistungen zu informieren. Das betont die „Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege“ (ZQP). Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Braunschweig macht aus diesem aktuellen Anlass verstärkt auf seine Angebote aufmerksam.
Etwa 1,2 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland werden zuhause gepflegt, und zwar ausschließlich von Familienangehörigen oder anderen nahestehenden Menschen. Die Berliner Stiftung hatte vor diesem Hintergrund Expertinnen und Experten zu einer sogenannten „Perspektivenwerkstatt“ eingeladen. Diese gipfelt nun in der Forderung, die häusliche Pflege in Deutschland müsse dringend besser unterstützt werden. Dazu gehöre es auch, die vorhandenen Angebote bekannter zu machen.
ASB-Pflegedienstleiterin Monika Hartmann: „Als gemeinnützige Hilfsorganisation sehen wir es als unsere Aufgabe, Betroffene zu beraten – kostenlos, unverbindlich und auf Wunsch auch zuhause. Das Thema ist leider sehr kompliziert; sowohl rechtlich als auch in Bezug auf das, was man bei der Pflege selbst dringend beachten muss.“ Betroffene erhalten beim ASB-Pflegedienst „Die Sonne“ in jeder Hinsicht kompetente Hilfe. Dazu gehören auch eine Wohnumfeld-Beratung – mit der Aufklärung über mögliche Umbau-Fördergelder – oder die Begleitung von Menschen, die aus dem Krankenhaus oder der Reha nach Hause zurückkehren. Auch bei der Beantragung von Pflegestufen oder Sozialleistungen in Form von Sach- oder Geldleistungen sind sie behilflich.
Versorgungsgebiet des ASB-Pflegedienstes sind Wolfenbüttel und Teile von Braunschweig. Kompliziert ist das Thema in der Tat. So sind für Pflege-Neulinge die rechtlichen Rahmenbestimmungen des XI. Sozialgesetzbuches kaum zu überblicken. Dabei räumen sie Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen zahlreiche Rechte ein:
1. Anspruch auf Pflegeberatung zur Auswahl von Leistungen und Hilfen nach § 7a SGB XI
2. Beratungsbesuche nach § 37 SGB XI: Sie sind verpflichtend für Menschen, die Angehörige mit Pflegestufe 1 bis 3 pflegen. Aber auch bei Pflegestufe 0 (z. B. bei Demenzkranken) können diese Besuche kostenlos angefordert werden. Da diese Möglichkeit leider nur selten bekannt ist, leistet „Die Sonne notwendige Aufklärungsarbeit: Erst kürzlich verschickte der ASB an seine Kunden ein allgemeines Informationsschreiben mit diesem Inhalt.
3. Schulungen nach § 45 SGB XI: Die durch den Gesetzgeber damit beauftragten Pflegekassen können diese Leistung durch Dritte erbringen lassen – wie den ASB. „Die Sonne“ besucht Betroffene dafür z. B. mehrfach.
Hintergrund: Der ASB ist als Wohlfahrtsverband und Hilfsorganisation politisch und konfessionell ungebunden. Hilfe erhalten alle Menschen – unabhängig von ihrer politischen, ethnischen, nationalen und religiösen Zugehörigkeit. Mehr als eine Million Menschen bundesweit unterstützen den gemeinnützigen Verein durch ihre Mitgliedschaft. Parallel zu seinen Aufgaben im Rettungsdienst – von der Notfallrettung bis zum Katastrophenschutz – engagiert sich der ASB in der Altenhilfe, der Kinder- und Jugendhilfe, den Hilfen für Menschen mit Behinderung, der Auslandshilfe sowie der Aus- und Weiterbildung Erwachsener. Der ASB hilft schnell und ohne Umwege allen, die Unterstützung benötigen.
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