Asse II: 3D Seismik soll Daten zur Atommüll-Rückholung liefern


Im Umfeld der Asse werden im August Testbohrungen für seismische Tests vorgenommen. Foto: Alexander Panknin
Im Umfeld der Asse werden im August Testbohrungen für seismische Tests vorgenommen. Foto: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Wolfenbüttel. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung plant ab Ende 2019 3D-seismische Messungen im Umfeld der Schachtanlage Asse II vorzunehmen. Die Messungen dienen dazu, belastbare Daten zum Aufbau des Deckgebirges und zur geologischen Struktur des Asse-Höhenzuges zu gewinnen. Sie sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Rückholung der radioaktiven Abfälle. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) berichtet in einer Pressemitteilung.


Nur mithilfe der gewonnenen Daten können die Genehmigungsunterlagen für die Rückholung und die anschließende Stilllegung mit der notwendigen Genauigkeit erstellt werden. Im Rahmen der 3D-Seismik sind in den bewaldeten Bereichen des Messgebietes kurze Bohrungen erforderlich. In den Bohrungen werden kleine Sprengungen erzeugt, um seismische Wellen auszusenden. Mittels 12 Bohrungen soll nun die Bohrausrüstung sowie der Bohrfortschritt bei unterschiedlichen Untergründen getestet werden. Durch die Ergebnisse kann die einzusetzende Bohrtechnik sowie die erforderliche Zeit für das Bohren besser geplant werden. Die Testbohrungen sind für den 5. bis 13. August 2019 vorgesehen. Der Verkehr wird voraussichtlich nicht beeinträchtigt.

Über die Bohrungen


Die Bohrungen sind maximal 15 Meter tief. Der Durchmesser beträgt je nach Bohrung 70 bis 100 Millimeter. Angewendet wird ein Trockenbohrverfahren. Dabei werden zwei verschiedene Bohrgeräte eingesetzt. Zuerst wird mit einem leichteren Spiralbohrer gebohrt. Die Spirale fördert anfallendes Bohrmaterial an die Tagesoberfläche, ähnliche wie handelsübliche Bohrer zu Hause. Ist das Gestein zu fest, wird das Bohrgerät gewechselt und das Bohrloch mit Druckluft gespült. Sind die Arbeiten abgeschlossen, werden die Bohrungen wieder verfüllt. Sprengungen erfolgen in den Testbohrungen nicht.

Um Flora und Fauna zu schützen, wird das Bohrprogramm ökologisch begleitet.


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