Asse II: Laugenzufluss erheblich angestiegen


Die BGE hat erhöhte Laugenaustrittswerte gemeldet. Foto: Archiv/Alexander Panknin
Die BGE hat erhöhte Laugenaustrittswerte gemeldet. Foto: Archiv/Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Remlingen. Am 12. Januar vermeldete die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) einen erheblichen Anstieg des Laugenzuflusses auf 14.140 Liter pro Tag in der Schachtanlage Asse II. Damit wurde die Meldeschwelle um mehr als 100 Prozent überschritten. Der Asse II-Koordinationskreis unabhängiger Bürgerinitiativen fordert angesichts dessen eine andere Prioritätensetzung beim Betreiber der Asse II.


Vorrang müsse der Bau des neuen Schachts Asse 5 haben, nur so könne eine Beschleunigung erfolgen. Auch müsse vordringlich die Verfüllung in den Abbaureihen K2 und K4 oberhalb der Atommüll-Kammern fortgesetzt werden, damit in diesen wichtigen Bereichen eine Stabilisierung erfolge.

Die Kontrolle der Laugenflüsse auf der 750-Meter-Sohle, auf der der meiste Atommüll liegt, ist aufrecht zu erhalten. Ziel aller Maßnahmen müsse sein, den Atommüll so weit wie möglich trocken zu halten. Die Erhöhung des Laugenzuflusses mache den Zeitdruck deutlich, unter dem die Bergung des Atommülls aus der Schachtanlage Asse II stehe, so der Asse II-Koordinationskreis unabhängiger Bürgerinitiativen. Die Rückholung des Atommülls auf der 725-Meter- und der 511-Meter-Sohle, wie von der BGE vorgestellt, müsse beschleunigt werden.

"Vorhandene Unterbringungsmöglichkeiten in Deutschland nutzen"


Hierfür sollten zunächst die vorhandenen Unterbringungsmöglichkeiten in Deutschland genutzt werden. Der Atommüll in der Schachtanlage Asse II sei nicht in der Asse entstanden, sondern aus dem ganzen damaligen Bundesgebiet zum Schacht Asse II transportiert worden. Daher müsse auch bundesweit nach den bestgeeigneten Lösungen gesucht werden, die schnell zur Verfügung stehen. Der A2K sieht Anlagen in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten als ungeeignet an.

Die Bürgerinitiativen warnten bereits vor sieben Jahren mit der Aktion „Pumpen statt Fluten“ vor einem Ansteigen der Laugenzuflussmenge und forderten eine Notfallvorsorge, bei der der Atommüll trocken und gebunden gehalten wird. Atommüll darf nicht fahrlässig oder gar vorsätzlich geflutet werden.

Das sagt die BGE


Die BGE schreibt dazu in ihrer Meldung: "Die laufenden Untersuchungen zeigen, dass sich die Dichte der Lösung nicht verändert hat. Zur weiteren Analyse werden regelmäßig zusätzliche Proben genommen. Die Proben werden intern und extern untersucht. Aktuell hat es auch bei der chemischen Zusammensetzung der Zutrittslösung keine Veränderungen gegeben. Somit gibt es derzeit keine Hinweise darauf, dass sich der Lösungszutritt grundlegend verändert."

Die BGE sei technisch in der Lage auch größere Wasserzutritte zu beherrschen. Aber die Entwicklung zeige auch, dass die Integrität der südlichen Flanke des Salzstocks beschädigt sei und sich daher die Verhältnisse im Grubengebäude der Asse ständig weiter veränderten.