Börßum. Der Schützenverein Kalme löst sich nach 70 Jahren auf. Ende September fand ein letztes Mal das traditionelle Schützenfrühstück statt. Das berichtet der Kreisschützenverband Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung.
Der Schützenverein Kalme wurde im Jahr 1954 gegründet. Doch im Jahr des 70-jährigen Bestehens löst er sich auf. Er befinde sich derzeit in Liquidation. Ein Grund für die Auflösung wird in der Pressemitteilung nicht genannt, dafür ein paar Zahlen. Der Schützenverein Kalme besteht noch aus 17 Mitgliedern. In Kalme leben nur noch zwei Mitglieder, alle anderen wohnen in anderen Dörfern. Diese auswärtigen Mitglieder seien trotz Heirat oder Umzug dem Verein treu geblieben.
Nur noch elf dabei
Auf Grund der Auflösung wurde traditionell das letzte Schützenfrühstück des Unterkreis V Iberg im Schützenheim Kalme gefeiert, welches immer am letzten Sonntag im September stattfindet. Von den 17 verbliebenen Mitgliedern konnten aus gesundheitlichen Gründen nur elf teilnehmen.
Gäste waren die Freunde vom Schützenverein Hoppenstedt mit denen man seit 1990 eine sehr gute Verbindung habe. Weitere Gäste waren die Kreisvorsitzende des Kreisschützenverband Wolfenbüttel Sarah Grabenhorst-Quidde und vom Unterkreis V Iberg die 1. Vorsitzende Michaela Schutz mit Partnern. Die Samtgemeinde Oderwald war durch Karsten Bötel vertreten und die Gemeinde Börßum durch das Schützenmitglied und Bürgermeister Andreas Hauenschild.
Zur Historie des Vereins
Der Vorstand des Schützenvereins Kalme wurde im Laufe seines Bestehens nur selten gewechselt: Der 1. Vorsitzende Wolfgang Hentschke ist seit 50 Jahren Vorsitzender und arbeitete schon als vorheriger Kassierer seit dem Jahr 1967 mit. Auch seit 50 Jahren ist Siegfried Giesler Kassierer, und Alfred Libbe hat 49 Jahre das Amt des Schriftführers ausgeübt. Diese drei Familien hätten den Verein mit ihren Familien entscheidend mitgeprägt.
Im Jahr 1976 wurde die Damenmannschaft ins Leben gerufen. Thea Giesler wurde Damensprecherin und übte dies Amt bis 2000 aus. Danach übernahm Gundel Hentschke das Amt, die auch seit 2021 die 2. Vorsitzende ist. Bernhard Borgmeyer und Rene Hentschke übten als Schießwarte ihre Aufgaben auch über 20 Jahre aus. Davor hatte Günther Giesler das Amt inne. Sein Sohn Horst Dieter Giesler war über 20 Jahre 2. Vorsitzender.
Man wusste sich zu helfen
Nach der Gründung hatte es der Verein nicht leicht. Geld fehlte, aber dennoch sollte geschossen werden. So fand das Schießen bei Richard Duckstein in der Scheune statt. Später bei Löhr in der Gaststätte aus dem Fenster, was heute natürlich nicht mehr denkbar ist. Im Jahr 1957 wurde ein eigener Schießstand in Eigenleistung gebaut und kurz darauf eingeweiht. Für den KK-Stand wurde nach außen eine Deckung installiert und in der Deckung befand sich ein Telefon, damit die Ringzahl durchgegeben werden konnte. Von 1977 bis 1979 wurde wieder in Eigenleistung ein bis heute bestehender Schießstand gebaut.
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