Etwas ganz Außergewöhnliches wird am heutigen Sonntag in Wolfenbüttel geboten: Claus Peymann, Regisseur und Intendant des renommierten Berliner Ensembles, wird heute mit einigen Akteuren seines Ensembles Szenen aus Stücken Gotthold Ephraim Lessings spielen. Das Besondere daran: Die szenischen Aufführungen werden auf der Baustelle des Lessing-Theaters über die Bühne gehen. Na ja, über die Bühne wohl eher nicht.
Ersonnen wurde diese in der Tat außergewöhnliche Idee im Rathaus, genauer im Kulturamt von Alexandra Hupp. Man kam darauf, weil Peymann am Sonntag, 13. Mai, den Lessing-Preis für Kritik 2012 entgegen nehmen wird. Und Lessing (1729 bis 1781) soll bekanntlich das Marketingzugpferd für touristische Initiativen der Stadt werden.
Die Sanierung des Lessing-Theaters geht ganz allmählich dem Ende zu. Warum also nicht mal den Nathan zwischen Betonmischer und Bohrhammer zeigen. Die Ringparabel vom Baugerüst herab rezitiert – das hat doch mal was. Bürgermeister Thomas Pink zeigte sich von der Idee seiner Kulturschaffenden in der Verwaltung begeistert.
„Ich habe sofort mein Okay gegeben, als es hieß Claus Peymann für das Projekt begeistern zu wollen“, versichert Pink. Umso glücklicher sei er, dass der vielbeschäftigte Theatermann nach einigem Überlegen zugesagt hat.
Maßgeblich mitgewirkt hat der Verein Kulturstadt Wolfenbüttel. Dessen Vorsitzender Prof. Dr. Christoph Helm zeigt sich darum auch besonders begeistert von dem alternativen Theaterprojekt des berühmten deutschen Theatermannes.
Was nun im einzelnen gespielt wird und wie es abläuft – darüber hüllt sich Peymann in Schweigen. Selbst hartnäckiges Nachfragen konnte ihm nichts entlocken.
[image=5e1764b7785549ede64ccb53]Fest steht indes: Es wird drei Durchgänge geben. Um 13, 15 und 17 Uhr heißt es „Vorhang auf!“ in der Kulisse der Theater-Baustelle. Natürlich wird es auch die neuesten Informationen über den aktuellen Stand der Bauarbeiten geben.
Der Eintritt ist selbstverständlich frei, für das leibliche Wohl wird gesorgt. Aber während der Aufführungen sei das Essen und Trinken nicht erlaubt, heißt es aus dem Kulturamt der Stadt in einer Mitteilung.
2. April - Anmerkung der Redaktion:
Da dieser Beitrag im Archiv bestehen bleibt, weisen wir darauf hin, dass es sich hierbei um einen Aprilscherz handelte
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