Wolfenbüttel. Das Rahmenprogramm zur aktuellen Sonderausstellung „Der Weg zur deutschen Einheit“ im Museum Schloss Wolfenbüttel wird gegen Ende der Sommerferien mit einer Filmvorführung fortgesetzt. Der Historiker Markus Gröchtemeier präsentiert am Dienstag, 1. September, den auf einer DDR-Großbaustelle spielenden DEFA-Spielfilm „Spur der Steine“ (1966). Der Eintritt ist frei.
Markus Gröchtemeier referiert vor der Filmschau über die Produktionsgeschichte und die Hintergründe des kurz nach der Premierenvorführung in der DDR verbotenen „Skandalfilms“. Los geht es um 19 Uhr im Oberen Foyer im Museum Schloss Wolfenbüttel. Der 139 Minuten lange, mit üppigem Budget produzierte Streifen mit dem damals schon populären Schauspieler Manfred Krug (er spielt den aufmüpfigen Zimmermann und Brigadeleiter Hannes Balla) war im Sommer 1966 in den Kinos der DDR angelaufen, wurde jedoch nach drei Tagen und einer im Nachhinein staatlich gesteuerten Gegenkampagne wegen angeblicher antisozialistischer Tendenzen und Systemkritik wieder aus dem Programm genommen. Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman von Erik Neutsch.
Während der Film von Regisseur Frank Beyer in den Folgejahren in bundesrepublikanischen Kinos ein ums andere Mal gezeigt wurde, konnte er am 28. Oktober 1989 im Ost-Berliner Johannes R. Becher-Club erstmalig nach über 20 Jahren wieder öffentlich vorgeführt werden.
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