Austrainiert: Wolfenbütteler Verein verliert Sportstätte

Der Athletik-Verein Eiche 09 muss aus seinen Räumen ausziehen, weil der Landkreis Eigenbedarf für die Schule anmeldet.

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Bisher wurde im Keller der Sporthalle an der Ravensberger Straße trainiert. Doch damit soll nun Schluss sein.
Bisher wurde im Keller der Sporthalle an der Ravensberger Straße trainiert. Doch damit soll nun Schluss sein. | Foto: Matthias Kettling

Wolfenbüttel. Der Athletik-Verein Eiche 09 trainiert seit Jahrzehnten in einem Raum im Kellergeschoss der Sporthalle auf dem Schulgelände an der Ravensberger Straße. Doch nun sollen die Mitglieder dort ausziehen. Eine Katastrophe, sagt der Vorsitzende des Vereins, Roman Slodczyk.



Im Gespräch mit regionalHeute.de schildert er seine Sorgen. Die Angst, dass sich kein anderer geeigneter Standort finden lässt und die Truppe auseinanderbricht, sei groß. Vor allem, weil in dem Verein überwiegend ältere Menschen mit kleinem Portemonnaie trainieren, die sich ein Fitnesscenter oder ähnliches nicht leisten können. Und nun sollen sie den Ort aufgeben. Roman Slodczyk versteht die Welt nicht mehr. Doch rein vertraglich könne man nichts machen. "Da haben wir damals leider nicht aufgepasst", räumt er ein.

Landkreis meldet Eigenbedarf an


Der Nutzungsvertrag, der zwischen der Stadt als Eigentümer der Liegenschaft und dem Verein geschlossen wurde, besagt, dass der Raum mietkostenfrei zur Verfügung gestellt werde und der Verein die Aufwendungen für die Reinigungsleistungen selber trägt. In dem Vertrag ist aber auch ein Passus enthalten, der besagt, dass im Falle eines von der ansässigen Schule angemeldeten Bedarfs eine außerordentliche Kündigung erfolgen kann und der Raum dann abgegeben werden müsse. Der Verein hat in diesem Fall keinen Anspruch auf einen Ersatzraum. Und genau das ist nun eingetreten. Der Landkreis Wolfenbüttel als Schulträger will den Raum für sich beanspruchen. Der betroffene Raum soll künftig durch die Schule genutzt werden.

Thema in der Politik


Zwar habe es bereits ein Treffen mit dem zuständigen Dezernenten und Ersten Stadtrat Thorsten Drahn gegeben. Dieser habe angeboten, dass die Stadtverwaltung bei der Suche nach einem anderen Standort helfen werde. Angst habe man aber dennoch. Denn die Räume müssten so beschaffen sein, dass die zum Teil schweren und im Boden verankerten Geräte getragen werden, sagt Roman Slodczyk.

Um das Thema kümmert sich nun auch die städtische Politik. Für den Ausschuss für Sport und Freizeit am kommenden Montag gibt es bereits eine Verwaltungsvorlage. Darin heißt es, dass die Verwaltung - das Einverständnis der Politik vorausgesetzt - prüfen wolle, wie man den Verein bei der Suche nach einer neuen sportlichen Heimat unterstützen könne. Das Prüfergebnis soll den Gremien dann zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt werden.


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