Blättert man die Prospekte und Flyer für Touristen und Gäste der vergangenen Jahre der Stadt Salzgitter durch, dann gibt es mehrfach Hinweise auf ein außergewöhnliches Bildungsprojekt – der Junioruniversität. Dem einstigen Imageträger der Stadt droht nun nach neun Jahren die Schließung.
„Zurzeit werden Tatsachen geschaffen, die zum Einen kostenintensiv sind und zum Anderen schwer bis gar nicht rückgängig zu machen sind“, beschreibt AWO-Junioruniversitäts-Geschäftsführer Dirk Bitterberg die aktuelle Situation. Der bestehende Mietvertrag für das Seminargebäude in unmittelbarer Nähe zur Fachhochschule in Calbecht wurde von der Stadt zum 31. August gekündigt. „Wir werden auf Grund der bestehenden Rechtslage das Seminargebäude zum 31. August räumen, auch wenn der Rat der Stadt Salzgitter noch nicht darüber entschieden hat, wie und in welchem Umfang wir zukünftig unterstützt werden,“ sagt Bitterberg. Die weiteren Angebote im Jahr 2012 wird das Team der AWO-Junioruniversität an alternativen Orten anbieten. Diese werden den Teilnehmern rechtzeitig gekannt gegeben.
Verärgert ist Dirk Bitterberg darüber, dass sich die Bildungseinrichtung für Themen rund um Energie, Umwelt und Mobilität nicht dafür eingesetzt haben soll „bezahlbaren Seminare“ anzubieten. „Der einfache Blick der Stadtverwaltung auf den Normalpreis in unserem umfangreichen Programmheft reicht hier nicht aus“, beschreibt der Junioruni-Geschäftsführer. Die AWO – Junioruniversität hat sich seit Bestehen der Förderung durch die Stadt Salzgitter und das Sponsoring der WEVG Salzgitter massiv dafür eingesetzt allen Kindern die Teilnahme zu ermöglichen. Über eine umfängliche Sozialregelung und über zahlreiche Preisreduzierungen um 50% pro Seminar für Salzgitteraner Kinder ist dies auch gelungen. „Leider wird dies nicht gesehen und bewertet“, bedauert Bitterberg. Weiterhin weist er nochmals auf den Qualitätsunterschied, allein im Betreuungsschlüssel, zwischen der AWO-Junioruniversität und anderen Anbietern hin. Die AWO-Junioruniversität war vor rund 10 Jahren damit angetreten Kinder in kleinen Lerngruppen, die durch eine Lehrkraft und eine Assistenzkraft betreut werden, für Wissenschaft und Technik zu begeistern. Dieser Unterschied hebt bis heute die Angebote der Junioruniversität von den Angeboten anderer Anbieter ab.
„Gern werden wir in Zukunft auch als Dienstleister für die Stadt tätig und erbringen Leistungen, für Kitas und Schulen oder koordinieren das Angebot für Kinder- und Jugendliche in der Stadt Salzgitter“, sagt Bitterberg.
Der Rat der Stadt Salzgitter wird voraussichtlich im September über das weitere Vorgehen beraten und beschließen. Die bisherigen Beratungen wurden immer wieder verschoben. „Wir sind gespannt“, sagte Dirk Bitterberg abschließend.
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