Es wurde ein spannendes, hart umkämpftes Duell, so wie man es in Hannover im Vorfeld erwartet hatte: Mit 73:75 (23:41) verloren die UBC Tigers Hannover am Samstagabend zuhause vor 673 Zuschauern das erste Achtelfinal-Spiel gegen den TSV Breitengüßbach und das äußerst knapp in den letzten Spielsekunden.
[image=5e1764d0785549ede64cd0a1]Entscheidend für die bittere Heimniederlage zum Playoff-Auftakt war eine desolate erste Halbzeit der Tigers, in der man 41 gegnerische Punkte zuließ und im Gegenzug mit einer mageren Trefferquote (38% 2er, 0% 3er) lediglich 23 Punkte erzielte. Eine spätere, grandiose Aufholjagd sollte nicht mit einem Sieg belohnt werden. Bester Werfer für die Hannoveraner wurde Jacob Doerksen mit 32 Punkten.
Beide Teams traten in ihren Bestbesetzungen an. Bei den Tigers war Jan-Peter Prasuhn, der aufgrund von Grippe und Mittelohrentzündung zwei Wochen pausieren musste und entsprechend Trainingsrückstand hatte, wieder mit an Bord. Bei Breitengüßbach waren die Erstliga-Spieler Maurice Stuckey, Phillip Neumann und Daniel Schmidt dabei. Der UBC begann das Spiel mit Richie Williams, Stephen Janzen, Tobias Welzel, Jacob Doerksen und Leonhard Öhlmann, wirkte jedoch von Spielbeginn an unruhig und angespannt. Gegen die starke Verteidigung der Gäste konnte man sich zwar gute Wurfchancen herausarbeiten, aber nicht verwerten. Die junge Truppe aus Breitengüßbach spielte hingegen unbeschwert auf und wusste die Schwächen der UBC-Verteidigung an jenem Abend zu nutzen. Nach dem ersten Viertel lagen sie mit 11:21 in Front und bauten diese Führung im zweiten Viertel bis zur Halbzeit auf 18 Punkte aus (23:41).
Nach der Halbzeitpause verlief das Spiel ähnlich wie im ersten Durchgang (3. Viertel: 43:61), doch zu Beginn des letzten Viertels platzte schließlich der Knoten und die Tigers fanden zu alter Stärke zurück. Mit einer kuriosen Aufholjagd kämpften sie sich Punkt für Punkt an die Gäste heran. Elf Sekunden vor Spielende gelang Richie Williams schließlich der wichtige Drei-Punkte-Wurf zum Ausgleich (73:73). Doch nur wenige Augenblicke später sollte der Aufbauspieler vom Retter zum tragischen Helden werden. Zuvor ging Breitengüßbach mit zwei Freiwürfen von Albert Dion Harris wieder in Führung (73:75).
Nur noch sechs Sekunden waren zu spielen und die Tigers im Ballbesitz. UBC-Trainer Michael Mai nahm eine Auszeit, um seinem Team die notwendigen Anweisungen für den letzten, spielentscheidenden Angriff zu geben. Mit einem Korbleger von Richie Williams sollte die Verlängerung erzwungen werden. Ein Plan, der zunächst aufzugehen schien. Wie in der Situation vorm Ausgleich fand sich Williams (1,78 m) im Duell mit Gäste-Center Phillip Neumann (2,09 m) wieder, der den Weg durch die Zone versperrte. Folglich suchte der 24jährige nicht den Weg zum Korbleger, sondern versuchte mit einem Dreier einen UBC-Sieg herbeizuführen, traf jedoch nicht. Somit ging Breitengüßbach in der Runde „best of three“ schließlich mit 0-1 in Führung.
„Wir haben uns von der schlechten ersten Halbzeit letztendlich nicht mehr erholt. Trotzdem hat unsere Mannschaft, vor allem in der Schlussphase, eine tolle Moral bewiesen. Wenn wir am kommenden Samstag von Beginn an die Leistung abliefern, die wir heute im letzten Viertel gezeigt haben, dann haben wir definitiv eine Chance Breitengüßbach zu schlagen.“, analysierte Trainer Michael Mai das Spiel.
Nun muss der UBC nächsten Samstagabend in Breitengüßbach einen Sieg holen, um das dritte, entscheidende Spiel in Hannover und damit eine Chance aufs Weiterkommen zu erzwingen. Für das Auswärtsspiel wird ein Fanbus eingesetzt. Mehr Infos dazu gibt es unter ubctigers.de.
Für den UBC spielten:
M. Williams (2 Punkte), Villarzu, R. Williams (13), Doerksen (32), Welzel (4), Janzen (14), Prasuhn (2), Öhlmann (6), Campe (n.e.). (spk)
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