Wolfenbüttel. Authentisch umgesetzt und getreu der Inventarliste von 1736, finden derzeit bauliche Maßnahmen im Wolfenbütteler Schlossmuseum statt. Anhand neuer historischer Untersuchungen, lässt die Stadt Wolfenbüttel die ehemalige Okergalerie Herzog Anton Ulrichs sowie das Kabinett wieder herrichten.
Um den aktuellen Zwischenstand zu begutachten, lädt die Museumsleitung am 2. Februar von 15 bis 17 Uhr zu einer kostenlosen Baustellenführung ein. In Kurzvorträgen zur Baugeschichte eruieren Museumsleiter Dr. Hans-Henning Grote und Stadtheimatpflegerin Dr. Sandra Donner Hintergründe und architektonische Verfahren.
„Wir wollen die Originalzustände wiederherstellen“, sagte Bürgermeister Thomas Pink zu den Umbauten, die seit November 2013 laufen. Bereits erneuert ist das herzogliche Audienzzimmer sowie Vor- und Schlafzimmer.
Die genaue Anordnung des Mobiliars lässt sich nur erahnen, denn Abbildungen aus dieser Zeit existieren nicht. „Wir nähern uns dem Damals“, erklärte Grote. Detailreich zu entnehmen ist dem Dokument aus dem 18. Jahrhundert jedoch das Inventar der jeweiligen Räume. Somit lässt sich erschließen, wie die Zimmer zur Zeit des Welfenherzogs ausgestattet waren.
An der Illusion eines Kamins im Kabinett arbeitet gegenwärtig Malerin Anja Heinemann. Laut der Unterlagen befand sich Kaminbesteck in dem Raum, dies wiederum lässt vermuten, dass sich dort ein Ofen befand. Die Künstlerin trägt die Malerei direkt auf die Wand auf und erschafft ein Blendwerk.
Nur wenige Residenzen Herzog Anton Ulrichs (1633-1714) können derart überliefert die Zeitgeschichte widerspiegeln. „Wie haben den authentischsten Ort, an dem Anton Ulrich lebte“, sagte Museumsleiter Grote.
Finanziert wird die lebensnahe Nachahmung der Räume dreiteilig. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 65.000 Euro, die sich der Bundes-Denkmalschutz, der Förderverein und die Stadt Wolfenbüttel teilen. „Hier bietet sich eine Möglichkeit das Schloss aufzuwerten. Dies beinhaltet erhebliche Auswirkungen auf die touristischen Zahlen, die im letzten Jahr gestiegen sind“, sagte Pink.
Die offizielle Eröffnung der Sonderausstellung im Schlossmuseum findet dann am 8. Mai anlässlich des Anton Ulrich-Jahres statt.
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