Landkreis. Wenn am kommenden Sonntag, 14. September, Tag des offenen Denkmals ist, öffnen in diesem Jahr in ganz Deutschland mehr als 7.500 Denkmale ihre Türen für neugierige Besucher. In Stadt und Landkreis Wolfenbüttel sind acht Denkmale dabei.
Unter dem Motto Farbe erfahren die Kulturbegeisterten insbesondere, wie Farben nach historischem Vorbild hergestellt und am Bau verwendet werden können. Sie erleben in fachkundigen Führungen, wie die Wirkung von Farbe zu allen Zeiten von den Erbauern gezielt eingesetzt wurde, um unsere Sinneseindrücke zu prägen. Selbst wenn der Bezug zum Jahresmotto nicht ausdrücklich hergestellt wird: Der Tag des offenen Denkmals ist für die Besucher eine Gelegenheit, einmal im Jahr Neues über die Erfolge, aber auch Sorgen und Nöte im Ringen um die Erhaltung von Denkmalen zu hören.
Hauptkirche Beatae Mariae Virginis
[image=5e176582785549ede64cefd8]Erster großer protestantischer Kirchbau, begonnen 1604. Der Hofkapellmeister und Komponist Michael Praetorius (1571-1621) wurde in der Kirche bestattet. Auch der Dichter Gottfried Wilhelm Sacer und der Baumeister Paul Francke sind hier beigesetzt. Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Geöffnet von 11 bis 17 Uhr
Kasematte Lindenberg
Ehemalige Befestigungsanlage unterhalb der Seeliger Villa. Nach kurzer historischer Einführung über eine Multimediaschau wird über den Stand der neuesten Forschungen im Schanzen- und Festungsbau berichtet. Alle drei freigelegten über 20 und 40m langen Kasematten der ehemaligen Festungsanlage des 17. Jh. und der zweite Kanonenhof können besichtigt werden. Vertiefung in der ersten Kasematte lässt die älteste steinerne Stadtbefestigung als Einzelturm erkennen. Geöffnet von 11 bis 16 Uhr
St.-Trinitatis-Kirche
Ab 1716 barocker Neubau mit Einbeziehung von Resten des Kaisertors, Renovierung 2009, Emporen, Orgel, Epitaphien, Vorgängerbau abgebrannt, heutiger Kirchenbau wie Vorgänger durch H. Korb begonnen. 1719 geweiht, 1741 Innenraum umgestaltet, als monumentaler Abschluss des Holzmarkts, eindrucksvolle Barockfassade und Innengestaltung. Geöffnet von 12.30 bis 17 Uhr.
www.propstei-wf.de/St-Trinitatis-Gemeinde
www.propstei-wf.de/Das-Quartier
Hofbeamtenhaus, Logenhaus
Die Kanzlei, das fürstliche Verwaltungsgebäude, hat der Straße den Namen gegeben. 1590 durch den holländischen Baumeister Hans Vredemann de Vries auf den Mauern eines verlassenen Vorwerks als massiver Steinbau errichtet. 1597 Haus Kanzleistr. 4 als Nachbargebäude ebenfalls auf den Mauern der Vorwerksgebäude als Fachwerkbau errichtet. Zunächst Hofbeamtenhaus (1597-1770), bis 1851 Privathaus, danach Kreisgericht. 1892 erwarb die örtliche Freimaurerloge Wilhelm zu den drei Säulen das Anwesen. Geöffnet von 11 bis 17 Uhr
www.wilhelm-zu-den-drei-saeulen.de
Heimatstube Ahlum
In der ehemaligen Lohndrescherei, aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert, die noch mit handgeformten Ziegeln aus der Ahlumer Ziegelei errichtet wurde, befindet sich seit 2007 eine Heimatstube. Dort sind Exponate zur Geschichte Ahlums, Dinge des Alltags, beispielsweise landwirtschaftliche -, haushalts- und handwerkliche Geräte liebevoll zusammengetragen ausgestellt. Von der Schulbank bis zum Schmetterling und speziell in diesem Jahr passend zum Motto „Farbe“ mit einer Sonderausstellung ergänzt. Ein echter Geheimtipp. Geöffnet von 10 bis 17 Uhr.
Windmühle am Bungenstedter Turm
Die Fördervereinsmitglieder bringen die Segel an der Mühle an. Foto: >Anke
Die 1880 als Erdholländer erbaute Mühle wird seit 1983 von vielen fleißigen Händen instand gesetzt, betrieben und erhalten. Die Windmühle ist die einzige dieser Bauart im heutigen Kreisgebiet. Führungen durch Mitglieder des Förderkreises zur Erhaltung der Windmühle am Bungenstedter Turm. Geöffnet: 10 bis 16 Uhr.
muehle-halchter.de
Schloss Schliestedt
Auch die Seniorenbetreuung Schloß Schliestedt beteiligt sich und öffnet an diesem Sonntag das schöne, in einer 8,9 Hektar großen Parkanlage gelegene Renaissance-/Barockschloss von 1760. Nach Bedarf stehen während des gesamten Zeitraumes zur Erläuterung der historischen Zusammenhänge fachkundige Mitarbeiter bereit und bieten Führungen durch die historischen Räumlichkeiten vom Keller bis zum Dach an. Für Essen und Trinken ist zum Selbstkostenpreis gesorgt. Um 10 Uhr beginnt der „Tag des offenen Denkmals“ mit einem zünftigen Frühschoppen mit Schlachteplatte und Musik. Gegen Mittag wird ein warmer Snack aus der hauseigenen Küche angeboten und für den Nachmittag ist Kaffee & Kuchen vorgesehen. Ein besonderer „musikalischer Leckerbissen“, der auch zum Tagesthema „Farbe“ passt, wird ab 15 Uhr im historischen Spiegelsaal geboten: es wird ein besonderes Konzert mit Musik aus verschiedenen Epochen, von barock bis modern, klassisch und volkstümlich geben. Geöffnet von 10 bis 17 Uhr.
www.schloss-schliestedt.de