BBU reicht Einsprüche ein gegen die CO2-Verpressung in der dänischen Nordsee


| Foto: klima-wandel.eu)



Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat bem Landkreis Nordfriesland Unterschriftenlisten mit über 250 Einsprüchen gegen die geplante Verpressung von Kohlendioxid (CO2) in der dänischen Nordsee eingereicht. Die Unterschriften wurden binnen weniger Tage gesammelt. "Ergänzend hat der BBU auch einen ausführlicheren Einspruch eingereicht", so Udo Buchholz vom BBU-Vorstand. Das dänische Umweltministerium beabsichtigt, Unternehmen die CO2-Verpressung in der dänischen Nordsee „anzubieten“. Mittels Verpressung von CO2 soll die Ausbeute aus fast ausgeförderten Erdgas- und Erdöllagerstätten in der Nordsee erhöht werden. Da das Vorhaben mit erheblichen Gefahren verbunden ist, regt sich berechtigter Protest seitens der Umweltschutzbewegung.

In dem Sammeleinspruch des BBU heißt es:

1. Mit Leckage- Raten von ca. 1% jährlich ist zu rechnen. Wenn die Kavernen nicht dicht sind, führt dies zur umfassenden Versauerung der Meere mit katastrophalen Auswirkungen für das Leben im Meer.

2. Ein dauerhafter Verschluss der Bohrlöcher ist fragwürdig, weil es bis heute keinen CO2 resistenten Bohrloch-Zement gibt! Die alten Bohrungen sind mit Stahlrohren ausgekleidet, die ebenfalls durch Säuren angegriffen werden können. Leckagen wären deshalb wahrscheinlich.

3. Im Umfeld des geplanten Genehmigungsgebietes kommt es regelmäßig, teilweise mehrfach im Jahr, zu Erdbeben von bis zu 4,7 Punkten auf der Richterskala. Damit ist die Standsicherheit der Deckschichten und Bohrlöcher, insbesondere der älteren Bohrlöcher, nicht gegeben.

4. Eine detaillierte Bewertung des geologischen Untergrundes einschließlich alter Bohrlöcher, Risse und Frakturen und Angaben zum größtmöglichen Bereich, in dem sich Druckspitzen und CO2-/“sonstige“ Bestandteile durch die Verpressung auswirken können, ist nicht vorhanden.

5. Der zusätzliche Schiffsverkehr für den Transport des CO2 wird erheblich sein. Bei Förderzeiträumen von 20 bis 30 Jahren und mehreren Erdöl- und Erdgasfeldern wären mehrere tausend Schiffstransporte notwendig. Mit den Folgen möglicher Unglücke beschäftigt sich der Umweltbericht nicht.

6. In dem Umweltbericht fehlen die Beschreibung des jeweils größten anzunehmenden Unfalls bei der Verpressung dieser Abfälle und die Beschreibung des jeweils größten anzunehmenden Unfalls beim Betrieb der Lagerstätten und möglicher langfristiger Folgen nach Stilllegung der Lagerstätten.

7. Die Nordsee ist die Kinderstube zahlreicher Fischarten. Wenn es zu Leckagen kommen sollte, selbst wenn diese nur sehr klein, aber über eine große Fläche verteilt wären, wäre die Fischbrut (Eier und Larven) im Plangebiet und den angrenzenden Natura 2000-Gebieten massiv gefährdet. Die Auswirkungen könnten bis ins Weltnaturerbe Wattenmeer reichen. Hierzu fehlt im Umweltbericht jegliche Bewertung.

Hintergrund: Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen.


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