[image=70503]Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) sieht in der UN-Konferenz "Rio plus 20", die von heute bis Freitag in Brasilien stattfindet, grundsätzlich ein wichtiges Ereignis, schränkt diese Ansicht aber auch ein und ruft international zum Engagement der Bevölkerung für Umweltschutz und Menschenrechte auf.
Der BBU hält den internationalen Umweltschutz und die weitere Entwicklung nachhaltiger Strategien zur Zukunftssicherung der Menschheit für extrem wichtig. Gleichzeitig sieht der BBU ein Problem darin, dass derartige Mammutkonferenzen immer im Schatten anderer Weltereignisse stattfinden, die letztlich den Umweltschutz ausbremsen und eine nachhaltige Entwicklung blockieren. So beobachtet der BBU, dass weltweit die Rüstungsproduktion, expandierender Rohstoffverbrauch und damit verbundene Kriege vielen Bemühungen zum Schutz der Umwelt und der Artenvielfalt zuwider laufen. Folgen sind u. a. die Ausbreitung der Wüsten, Wassermangel und Hungerkatastrophen. Der BBU ist skeptisch, ob die aktuellen Weltumweltprobleme auch nur ansatzweise von "Rio plus 20" gelöst werden können. Nach der UN-Konferenz wird es vermutlich mit der Zerstörung der Umwelt und mit der Durchsetzung der Interessen der Konzerne wie bisher weiter gehen. Doch es gibt Gegenbewegungen und der BBU setzt auf eine noch engere Vernetzung von Initiativen und Organisationen der Umwelt- und Friedensbewegung auf internationaler Ebene, damit der notwendige Druck auf die Regierungen ausgeübt werden kann, um soziale und ökologische Verbesserungen zu erreichen.
Auch in der Bundesrepublik setzt der BBU auf die enge Vernetzung der verschiedenen sozialen Bewegungen. Und mit Blick auf "Rio plus 20" engagiert sich der BBU besonders für eine Reduzierung des Energieverbrauchs, für den nachhaltigen Gewässerschutz und für eine Neustrukturierung der Landwirtschaft hin zu einer ökologisch orientierten Landwirtschaft ohne Massentierhaltung, ohne Einsatz von Pestiziden und ohne den Einsatz von Gentechnik.
Angesichts der zahlreichen Probleme im Umweltbereich ruft der BBU zu verstärktem Engagement der Bürgerinnen und Bürger auf. "Viele Menschen stecken gerne angesichts der allgemeinen Situation den Kopf in den Sand, doch das ist keine Lösung", betont BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz. "Auch wenn mitunter nur kleine Erfolge erreicht werden können, so ist es wichtig, das Engagement für Menschenrechte und für den Umweltschutz nicht zu vergessen", so Buchholz weiter. Und so gibt es genug Arbeit für den BBU und seine Mitgliedsinitiativen. Daher wünscht sich der BBU neue Mitglieder (Initiativen, Verbände und Privatmitglieder), die tatkräftig mitarbeiten und ihr vielfältiges Wissen einbringen. Gerne hilft der BBU auch bei der Gründung neuer Initiativen und Aktionsgruppen. Zur Vernetzung im Umweltbereich erscheint monatlich der BBU-Newsletter, in dem Hintergrundinformationen und Aktionstermine veröffentlicht werden. Der Bezug ist kostenlos und ältere Ausgaben können auf der BBU-Internetseite nachgelesen werden. www.bbu-online.de
Hintergrund: Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen.
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