Wolfenbüttel. Ein stattliches Jubiläum feierte am Freitag das Wolfenbütteler Berater-Netzwerk Existenz&Zukunft (E&Z): Die ehrenamtlichen Helfer für Existenzgründer und Bestandsunternehmen veranstalteten ihr 50. Unternehmensfrühstück im Cafe am Stadtmarkt. Wie immer am zweiten Freitag jedes Monats traf man sich um 8 Uhr im Beisein des Wolfenbütteler Wirtschaftsförderers Dietrich Behrens, um die Lage des eigenen Betriebs zu erörtern, Ratschläge einzuholen oder einfach ein wenig zu netzwerken.
Behrens ist dabei in einer Doppelfunktion unterwegs, denn der Wirtschaftsförderer ist auch Geschäftsführer des Vereins E&Z. "Diesen Frühstückstermin empfehle ich allen Existenzgründern, wenn sie sich mit dem Gedanken zur Selbständigkeit tragen und in mein Büro kommen", erzählte er gestern. "Hier können sie in entspannter Atmosphäre erste Kontakte knüpfen und weitere Beratungen absprechen." Eine Stunde ist dafür reserviert im Cafe. "Dann ziehe ich die Reißleine."
Über vier Jahre gibt es dieses Angebot also schon. "Es ist die regelmäßigste Veranstaltung unseres Vereins." Zwar finden auch noch die Vortragsabende im Ratssaal sowie die wiederkehrenden Firmenbesuche zum Gedankenaustausch statt. "Die eigentliche Beratung aber läuft dann natürlich in den Unternehmen unter Ausschluss der Öffentlichkeit."
Dabei rücken neben den Jungunternehmern verstärkt die Bestandsunternehmen in den Vordergrund - also jene Firmen, die Tipps zur Expansion haben wollen oder Hilfe bei Schwierigkeiten benötigen. "Um Existenzgründungen ist es in letzter Zeit etwas ruhiger geworden in Wolfenbüttel", bedauert Behrens. Deshalb will das Berater-Netzwerk nun durch Werbung in eigener Sache etwas in die Offensive gehen. "Außerdem haben wir verstärkte Nachfrage auf den Gebieten der Unternehmensnachfolge und Betriebsübergabe festgestellt." Die Generation der Erben rückt langsam in die Verantwortung und will beraten werden.
Bei den insgesamt 18 Mitgliedern des Netzwerks ist die Beratung kostenlos - ob es um Recht, Marketing, Finanzen, Steuern oder Unternehmensorganisation geht. "Manchmal holen wir auch noch die Expertise auswärtiger Berater ein", schildert Behrens, der in der Regel auch zum Frühstückstermin einen Gründungsberater des Arbeitsamtes am Tisch begrüßt. Neben den Beratern gibt es auch Fördermitglieder, zu denen beispeilsweise einige Unternehmen aus Stadt und Landkreis gehören.
Übrigens gab es durchaus schon Beratungen, die zu einem negativen Ergebnis führten. "Wenn unsere Berater der Meinung sind, eine Geschäftsidee trage sich nicht oder eine Firma habe keine Zukunft mehr, dann sagen sie den Inhabern das auch", betont Behrens. "Unsere Beratungen sollen schließlich keine Zeitverschwendung sein, sondern ein ernst zu nehmender Prüfstein für die Wirtschaft."
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