Wolfenbüttel. Mit großer Bestürzung und tiefem Bedauern reagiert die Geschäftsführung der Stadtbetriebe Wolfenbüttel GmbH (SWG) auf die Entscheidung des Landkreises Wolfenbüttel, die beantragte Bezuschussung des Stadtbades abzulehnen.
Am vergangenen Freitag ging den Geschäftsführern Matthias Tramp und Knut Foraita das Absageschreiben der Landrätin zu. Dem vorausgegangen war bereits am Montag ein ablehnender Beschluss des Kreistags (RegionalWolfenbüttel.de berichtete). „Es fällt mir schwer, zum gegenwärtigen Zeitpunkt in der Öffentlichkeit Passagen aus diesem nicht gerade erbaulichen Schreiben zu zitieren“, so Geschäftsführer Knut Foraita: „Da sind Aussagen getroffen worden, die wir in einem Antwortschreiben richtigstellen werden.“ Jedenfalls sei, so Foraita, festzustellen, dass der Landkreis in keiner Weise Mitverantwortung für den Bau und den Betrieb dieser im Kreis einmaligen Einrichtung übernehmen wolle. Hätte man im Rat der Stadt und bei der SWG vor dem Neubau auf den Zeitpunkt gewartet, an dem sich der Landkreis zu einer anteiligen Mitfinanzierungsverantwortung bekannt hätte, wäre dieses und auch kein anderes Bad im Kreis jemals gebaut worden. „So eine kollektive Verweigerungshaltung dürfte in Deutschland wohl einmalig sein“, so Foraita.
„Eigentlich müssten alle Kreistagsabgeordneten längst erkannt haben, welche Bedeutung diese Einrichtung für den gesamten Landkreis hat. Dann hätten sie auch im Grundsatz für den Antrag stimmen müssen. Selbst wenn die Abgeordneten nur an ihren jeweiligen Wohnort denken und daher aus 'Remlinger' oder 'Schöppenstedter Sicht' einen Zuschuss ablehnen, so irritiert mich als Wolfenbütteler das Verhalten der hiesigen Kreistagsabgeordneten schon sehr. Von 20 Abgeordneten müssen 15 Wolfenbütteler mit Nein gestimmt haben.“ In seiner Funktion als Kämmerer der Stadt Wolfenbüttel fügte Knut Foraita hinzu: „Wenn sich die Stadt in dieser Weise gegenüber ihren Subventionsempfängern verhalten würde, sähe unsere Gesellschaft anders aus. An die hohen jährlichen Zahlungen der Stadt an den Landkreis möchte ich dabei gar nicht denken.“


