Buchauktionskataloge als Fernrohre in die Vergangenheit


Am 13. Oktober findet eine Werkstattgespräch mit Jörn Münkner zum  über Verkaufskataloge von privaten Büchersammlungen statt. Foto: Jan Borner
Am 13. Oktober findet eine Werkstattgespräch mit Jörn Münkner zum über Verkaufskataloge von privaten Büchersammlungen statt. Foto: Jan Borner | Foto: Jan Borner

Wolfenbüttel. Jörn Münkner berichtet am Donnerstag den 13. Oktober um 14.15 Uhr im Seminarraum im Zeughaus in einem Werkstattgespräch über Verkaufskataloge von privaten Büchersammlungen und stellt den Stand seines Forschungsprojektes „Frühneuzeitliche Gelehrtenbibliotheken“ vor.


Wenn gilt, dass die meisten Leser ihre Bücher in ihre Bibliothek stecken, die meisten Schriftsteller aber ihre Bibliothek in ihre Bücher (Nicolas de Chamfort, 1741–1794), dann verweist das auf den historischen Quellenwert von privaten Büchersammlungen aus der Frühneuzeit. Da sich solche von Gelehrten nur in wenigen Fällen physisch erhalten haben, braucht es anderer Mittel, um die einstigen Sammlungen oder Bibliotheken zu erschließen: Buchauktionskataloge sind ein solches Mittel.

Es wird kurz auf den Gattungstyp „Auktionskatalog“ eingegangen, wobei die Rede vom Fernrohr eine metaphorische ist. Es wird skizziert, wie der in der Herzog August Bibliothek vorhandene Sonderbestand von etwa 1.700 Katalogexemplaren bewirtschaftet wird, damit ein begehbarer Pfad im ‚Weinberg der Kataloge‘ entsteht. Ziel ist es, das Materialkorpus für die Forschung und eine interessierte Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Schließlich soll die mikroperspektivische, quellenkritische Erforschung aussagekräftiger Exemplare vorgeführt werden. Welchen Aufschluss ermöglichen Kataloge über Besitzer- und Gelehrtenbiographien?

Dr. Jörn Münkner studierte Amerikanistik und Ältere deutsche Literatur an der HU Berlin, er promovierte mit einer medienhistorischen Studie zu Flugblättern der Frühneuzeit. Seit November 2015 wirkt er in dem an der HAB angesiedelten Projekt „Frühneuzeitliche Gelehrtenbibliotheken“, das Bestandteil des MWW-Projektes „Autorenbibliotheken: Materialität – Wissensordnung – Performanz“ ist. Der Eintritt ist frei, Gäste sind herzlich willkommen. Informationen gibt es unter der Telefonnummer 05331/808-244 oder unter www.hab.de.


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