Cremlingen. Anfang Februar traf sich die Bürgerinitiative (BI) „kein frack in wf“, um sich über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Erdöl- und Erdgasförderung und –verarbeitung auszutauschen. Dies berichtet die BI in einer Pressemitteilung. Auch die Cremlinger Grünen haben sich zu dem Ölschiefer in Schandelah geäußert.
In den letzten Jahren sei es im Landkreis Wolfenbüttel recht ruhig geworden um das Thema Erdgas und es habe so ausgesehen, als hätte sich das Interesse an der Ausbeutung des Ölschiefers in Schandelah erledigt. Um so erstaunter seien die Mitglieder der BI gewesen, als sie kürzlich erfahren mussten, welche Änderungen des Landesraumordnungsprogramms (LROP) beabsichtigt seien.
Ölschiefer in Schandelah soll Vorrangebiet werden
Eine der aktuell vorgeschlagenen Änderungen betreffe das Ölschiefergebiet in Schandelah und Hondelage, das bisher als Vorbehaltsgebiet Rohstoffsicherung Energierohstoffe gekennzeichnet war und jetzt zu einem Vorranggebiet hochgestuft werden solle. Dieses Vorhaben sei sowohl für die BI als auch für die Cremlinger Grünen vollkommen unverständlich in Zeiten, in denen aus Klimaschutzgründen der Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energien vorangetrieben werde. Von allen Experten werde klargestellt, dass Deutschland spätestens bis 2038 aus der Kohleverstromung aussteigen müsse, um die selbst gesteckten Ziele, bis 2050 CO2-neutral zu sein, noch erreichen zu können. Die bereits erschlossenen Braunkohlevorkommen könnten somit nicht einmal mehr komplett ausgebeutet werden. Man frage sich, was in Schandelah geplant sei. Wieso sollten Energierohstoffe gesichert werden, die nur unter schädlichsten Bedingungen für Mensch und Natur gefördert werden könnten und deren Förderung äußerst kostspielig und unwirtschaftlich sei? Die BI „kein frack in wf“ werde sich gegenüber der Niedersächsischen Landesregierung gegen die geplante Änderung aussprechen und versuchen, Klarheit zu bekommen über die Motivation, die hinter den Änderungsvorschlägen steht. Die Grünen in Cremlingen würden sich dafür einsetzen, das Ölschiefergebiet vollständig aus dem LROP zu entfernen, da diese Art der Energiegewinnung aus fossilen Rohstoffen völlig aus der Zeit gefallen sei.