Bürgermeister reagiert auf Gerüchte um Flüchtlingsunterbringung

von Jan Borner


Bürgermeister Thomas Pink reagierte in einem Pressegespräch auf Gerüchte um eine "luxuriöse" Unterbringung von Flüchtlingen.
Bürgermeister Thomas Pink reagierte in einem Pressegespräch auf Gerüchte um eine "luxuriöse" Unterbringung von Flüchtlingen. | Foto: Thorsten Raedlein



Wolfenbüttel. In einem Pressegespräch wies Bürgermeister Thomas Pink darauf hin, dass in der Stadt zurzeit das Gerücht kursiere, die Flüchtlinge im Jugendgästehaus seien "luxuriös" untergebracht. Die zurzeit 112 Menschen im Jugendgästehaus sind meist jeweils zu viert pro Zimmer untergekommen. "Von Luxus kann überhaupt keine Rede sein", entgegnete der Bürgermeister. Thomas Pink betonte auch, dass das Jugendgästehaus die zurzeit bestmögliche Variante gewesen sei, um die kurzfristig zugewiesenen Menschen unterzubringen.

Des Öfteren sei der Bürgermeister bereits mit der Frage konfrontiert worden, warum sich die Stadt bei der Unterbringung der geflohenen Menschen für das Jugendgästehaus entschieden habe. "Was wäre die Alternative gewesen?" fragte er kürzlich in einem Pressegespräch und gab direkt selbst zur Antwort: "Die Lindenhalle und verschiedene städtische Turnhallen". Er fügte hinzu: "Und genau das wollten wir vermeiden." Wären städtische Turnhallen oder die Lindenhalle zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert worden, so wären Konzerte und sportliche Aktivitäten, auch der Sportunterricht von Schulen, gestört worden. Thomas Pink betonte deshalb: "Wir wollen neben der Flüchtlingsunterbringung aber auch das gesellschaftliche Leben aufrecht erhalten." Das Jugendgästehaus sei deswegen die beste Wahl gewesen, schließlich sei es zur Unterbringung von Menschen bereits bestens geeignet gewesen. Die geflohenen Menschen seien deshalb auch äußerst dankbar, weil sie seit längerer Zeit zum ersten Mal wieder eine warme Unterkunft hätten.

Gerüchte um eine "luxuriöse" Unterbringung


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Hier ist eine fünfköpfige Familie in einem Zimmer des Jugendgästehauses untergebracht. Foto: Jan Borner



Gerade in diesem Zusammenhang gebe es allerdings auch Gerüchte, die Unterbringung der Flüchtlinge sei zu "luxuriös". Es seien einfache Zimmer mit jeweils zwei Doppelhochbetten, erklärte Thomas Pink, "von Luxus kann überhaupt keine Rede sein". Der Bürgermeister habe auch schon das Gerücht gehört, dass jedes Zimmer bald mit einem Laptop ausgestattet werde. "Das ist absoluter Schwachsinn", sagte er. Ein weiterer Vorwurf sei, dass einige der Flüchtlinge Markenklamotten tragen würden. Hier betonte Thomas Pink: "Ja, die haben wir auf dem Herbstmarkt in Linden eingesammelt". Unter der gespendeten Kleidung seien auch einige Markenklamotten gewesen, welche die Flüchtlinge im Jugendgästehaus nun tragen würden.

Auszahlung des Taschengeldes


Nach der Ankunft von weiteren zwei Familien (18 Personen) am Sonntag laufe der Betrieb im Jugendgästehaus nun im Normalbetrieb, so Thomas Pink. Die Kinder könnten zurzeit unter Betreuung in zwei Spielräumen spielen und demnächst soll auch bereits mit ersten Sprachkursen begonnen werden, in denen die Menschen schon mal an die deutsche Sprache herangeführt werden und die Grundsätze lernen sollen. In den nächsten Tagen sollen die Flüchtlinge auch ihr erstes Taschengeld erhalten, das vom Landkreis ausgezahlt wird. Neben Unterkunft und Verpflegung im Jugendgästehaus bekomme dann jeder Asylbewerber noch 140 Euro pro Monat als Taschengeld vom Landkreis ausgezahlt, so Thorsten Raedlein, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Wolfenbüttel. Für Kinder sei der Betrag allerdings noch etwas geringer.

Rathausgespräch am Donnerstag


Am kommenden Donnerstag lädt die Stadt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger um 19 Uhr zu einem Rathausgespräch in den Ratssaal ein, in dem es eine kurze Vorstellung des jetzigen Standes in der Flüchtlingsunterbringung geben soll und dann die Möglichkeit zu Fragen und Diskussionen besteht.


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