Wolfenbüttel. Das Projekt „DenkDeinDorf… und darüber hinaus!“ wurde erfolgreich für das Bundesförderprogramm „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken“ ausgewählt. Damit zählt das Projekt zu einem von drei in Niedersachsen und bundesweit 30 ausgewählten Vorhaben. Das berichtet der Landkreis am heutigen Mittwoch in einer Presseinformation.
Für die Umsetzung stellt der Bund demnach von 2025 bis 2030 insgesamt 45 Millionen Euro zur Verfügung, für jedes Vorhaben 1,5 Millionen Euro. Das Land Niedersachsen, die LEADER-Regionen Elm-Schunter und Nördliches Harzvorland sowie die Stiftung Zukunftsfonds Asse beteiligen sich mit einer Kofinanzierung in der Höhe von insgesamt 10 Prozent.
Was verbirgt sich hinter „DenkDeinDorf… und darüber hinaus!“?
Bei der Bekanntgabe der Projekte, die gefördert werden sollen, sagte Kulturstaatsminister Dr. Wolfram Weimer: „Entscheidend für unser kulturelles Leben in Deutschland ist ein vielfältiges Kulturangebot – nicht nur in größeren Städten, sondern auch jenseits der Metropolen. Mit dem Programm ‚Aller.Land‘ fördert der Bund die Entwicklung kultureller Vorhaben in ländlichen Regionen. Das ist eine wichtige Investition in unsere Kulturlandschaft insgesamt, aber auch in die Regionen selbst sowie den gesellschaftlichen Zusammenhalt und unsere Demokratie.“
„Denk Dein Dorf … und darüber hinaus!“ ist ein Dorfkultur- und Beteiligungsprojekt, dass die lokale Gemeinschaft stärkt. Es fördert das soziale und kulturelle Miteinander, weckt lokale Ressourcen und Kompetenzen und lädt die Bürgerinnen und Bürgern ein, ihre Dorfgemeinschaft aktiv mitzugestalten - und dies über die eigenen Dorfgrenzen hinweg.
Pro Jahr können sich fünf Dörfer im Landkreis (und darüber hinaus) auf eine besondere Tour begeben – den DorfParcours. Doch ihr Weg führt nicht über Höhenlinien und Wanderpfade, sondern direkt ins Herz der Dorfgemeinschaft. Das Projekt „Denk dein Dorf“ aktiviert lokale Ressourcen und Kompetenzen und ermutigt die Bürgerinnen und Bürger, ihr Zusammenleben aktiv zu gestalten.
Klare Route vor Augen
Vom Warm-up bis zur Bergetappe folgt der Parcours einer klaren Route: erst Mitmachen, dann Weitermachen und schließlich Selbermachen. Auf dem Weg entstehen Pop-up-Cafés, künstlerische Aktionen und eine Kulturwerkstatt. Stück für Stück wachsen so Ideen und Verantwortung. Am Ende entsteht ein großes Fest. Und die Motivation, die nächste Tour anzugehen – mit neuem Wissen und frischem Elan.
Die Orte Dettum, Groß Elbe, Klein und Groß Dahlum, Schandelah, Remlingen sowie Lehre (Landkreis Helmstedt) haben sich bereits in der Entwicklungsphase des Förderprogramms auf den Weg gemacht und kulturelle Projekte zur Stärkung des sozialen Miteinanders, der demokratischen Teilhabe und der kulturellen Infrastruktur entwickelt. So haben sich die Bürgerinnen und Bürger aus Schandelah beispielsweise mit der Choreografin Gerda Brodmann-Raudonikis ein Dorfkulturfest mit einem Tanztheaterstück ausgedacht, bei dem alle Einwohnerinnen und Einwohner des Ortes zum Mitmachen eingeladen sind. In Groß Elbe entsteht in Zusammenarbeit mit der Fotokünstlerin Yvonne Salzmann ein Fotoprojekt: Unter dem Titel Groß Elber Bilder von Land und Leuten sollen die Menschen der Ortschaft fotografisch in Szene gesetzt werden.
Zur Koordination des Projektes wird in der Servicestelle Kultur im Bildungszentrum eine DorfKultur-Zentrale eingerichtet, die eine zentrale Netzwerkstelle für alle sein soll, die das Dorfleben aktiv mitgestalten wollen.
Aktiv Dörfer gestalten
„Die Auswahl für die Hauptphase von Aller.Land zeigt eindrucksvoll das Engagement der Menschen vor Ort und ihre Bereitschaft, aktiv an der Gestaltung ihrer Dörfer mitzuwirken. Gemeinsam wollen wir diese Kraft nutzen, um nachhaltige und lebendige Gemeinschaften zu fördern“, so Landrätin Christiana Steinbrügge.
Das Bundesförderprogramm Aller.Land wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI), dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) sowie der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) getragen und durch das Programm „Kultur macht stark“ flankiert. Es richtet sich gezielt an ländliche Regionen, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und zivilgesellschaftliches Engagement zu fördern.
Die Projektkoordination läuft aktuell über die Servicestelle Kultur im Bildungszentrum, die LEADER-Regionalmanagements und das Referat für Nachhaltigkeit und Klimaschutz.