Wolfenbüttel. 162.000 unbesetzte Stellen, darunter 70.000 in der Pflege, waren der Grund für die wohl größte Protestaktion, die es im deutschen Gesundheitswesen bisher gegeben hat. An dieser Protestkette nahmen Krankenhäuser aus ganz Deutschland teil, so auch das Städtische Klinikum Wolfenbüttel, um gemeinsam gegen den Personalmangel anzutreten. So traten deutschlandweit Mitarbeiter der Krankenhäuser um 13 Uhr auf die Straße und hielten Nummernkarten von eins bis 162.000 in die Luft. Jede Karte stand für eine freie Stelle.
162.000 für 162.000

Betriebsratsvorsitzender Olaf Richter: "Wir wollen mit unserer heutigen Aktion Druck machen!" Foto: Max Förster
Für die nur zehnminütige Aktion haben sich mehr als hundert Mitarbeiter vor dem Städtischen Klinikum versammelt und hielten die Nummernkarten von 16.314-16.413 in die Luft. "Wir wollen mit unserer heutigen Aktion Druck machen", heißt es vom Betriebsratsvorsitzenden Olaf Richter. "Wir können und wollen nicht länger warten. Es muss endlich etwas passieren. Alle wollen gute Arbeit machen - ohne schlechtes Gewissen." 162.000 Menschen gehen mit dem gleichen Ziel auf die Straße. "Wenn die Bundesregierung das Problem jetzt nicht wirkungsvoll angeht, nimmt sie billigend die Gefährdung von Menschen in Kauf", hieß es in der Rede von Olaf Richter.
Was muss sich verändern?
Die Gewerkschaft ver.di fordert vom Gesetzgeber eine verbindliche und am Bedarf orientierte Personalbemessung. Dies bedeute auch, dass es zu keinerlei Personalverknappung mehr kommen soll und dass die Einnahmen der jeweiligen Krankenhäuser für das Personal auch beim Personal ankommen, so lauten Ausschnitte aus der Rede des Betriebsratsvorsitzenden.
Wie die Bundesregierung auf die Protestaktion reagieren wird, werde sich zeigen.