Bürger der Region graben historische Schätze zur Geschichte des Tagebaus in Schöningen aus


| Foto: Unbekannt)



Gemeinsam mit der Stadt Schöningen und dem Förderverein Schöninger Speere – Erbe der Menschheit hat das paläon – Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere eine Sammlung von Erinnerungsstücken rund um das Gebiet des ehemaligen Tagebaus initiiert. Am Mittwoch luden Bürgermeister Henry Bäsecke und Dr. Wolf-Michael Schmid, Vorsitzender des Fördervereins, in das Rathaus, wo die Bewohner der Region ihre Objekte persönlich überreichen konnten. Ihr Fazit: Viele historisch wertvolle Objekte wurden zusammengetragen.

Die gesammelten Materialien reichen von Fotos des ersten Spatenstichs am Kohletagebau über alte Mitteilungshefte der Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke bis hin zu verschiedenen Zeitungsartikeln. Außerdem wurden eine alte Grubenlampe, der sogenannte Frosch sowie Schulmaterialien aus der Zeit übergeben. In einer wissenschaftlichen Arbeit befasst sich ein Bürger mit dem Flächennutzungswandel des Braunkohlegebiets, die er zur Verfügung stellte. Besonders emotional wurde es bei der Geschichte, die Brigitte Seydel zu berichten hatte (siehe Foto). Die Dame aus Schöningen übergab einen Acht-Millimeter-Film, der den Abriss ihres Hauses zeigt, das dem Tagebau weichen musste. Am Ende des Tages dankte Henry Bäsecke den Unterstützern: „Durch die zum Teil sehr persönlichen Geschenke von einigen Bürgerinnen und Bürgern wird die Umsetzung unseres Vorhabens sehr interessant. Wir können der Ausstellung des paläon eine ganz besondere Note verleihen.“

Dort, wo heute eine der bedeutendsten archäologischen Ausgrabungsstätten liegt, standen bis in die 1970er Jahre Häuser und Scheunen. Mit der gemeinsamen Sammelaktion soll die ehemalige Oberfläche des Schöninger Tagebaus zu neuem Leben erwachen. Dazu Bürgermeister Bäsecke: „Wir möchten noch nicht zu viel verraten. Die Bürger sollen sich auf ein kleines Geheimnis freuen können.“ Eine Auswahl der Einsendungen wird als Anregung dienen, wie man das ehemalige Tagebaugelände zum Leben erwecken kann. Besonders interessant sind Gegenstände, Fotografien, Zeitungsartikel oder niedergeschriebene Geschichten. Dabei steht die Zeit kurz vor Beginn des Tagebaus im Jahre 1978 im Fokus.

Die Erinnerungsstücke können noch bis zum 20. September 2012 postalisch oder per E-Mail eingereicht werden. Wer sich mit seinen aufgeschriebenen Geschichten und Erinnerungsstücken beziehungsweise deren Fotografien oder Kopien beteiligen möchte, schickt diese an info@schoeningen.de, Stichwort paläon. Die Postanschrift lautet: paläon, c/o Stadt Schöningen, Markt 1, 38364 Schöningen. Es wird empfohlen, Fotografien oder Kopien der Stücke einzureichen, da diese bei der Stadt Schöningen als Dauerleihgabe verbleiben werden.

Das paläon – Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere erzählt ab 2013 in anschaulichen Geschichten die sensationellen wissenschaftlichen Ergebnisse rund um die Schöninger Speere. Die Holzspeere sind mit über 320.000 Jahren die ältesten erhaltenen Jagdwaffen und lassen ein lebendiges Bild der ersten Bewohner Niedersachsens entstehen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.palaeon.de


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