Wolfenbüttel. Aufgrund der stetig wachsenden Zahl an Hilfesuchenden in den letzten Monaten bedarf es einer Vielzahl an ehrenamtlichen Engagement, Hilfeleistungen und sozialen Projekten. Eigens dafür hat der Caritasverband für Stadt und Kreis Wolfenbüttel e.V. eine Flüchtlingsberatungsstelle ins Leben gerufen, die seit dem ersten Mai von Sabrina Schäfer betreut wird. am heutigen Dienstag stellte sich die 35-jährige gelernte Erzieherin vor.
Der Caritasverband hat bereits eine lange Tradition hinsichtlich der Migrationsberatung, die durch Gerhard Senski geleitet wird. Hier geht es überwiegend um die Spätaussiedler und Ausländer über 27 Jahre, die dauerhaft in Deutschland leben wollen.
Aufgaben
Mit der neu eingerichteten Flüchtlingsberatungsstelle wird ein weiteres, gegenwärtig sehr aktuelles Thema in den Fokus genommen. Die Aufgaben der Leiterin der Flüchtlingsberaterin sind sehr umfassend. Sie ist nicht nur Sozialberaterin, wenn es um Familiennachzug oder das Asylverfahren geht, sondern ist zudem Vermittlerin, Seelsorgerin und Ansprechpartnerin zugleich für die Flüchtlinge. Religion oder Herkunft spielen hierbei keine Rolle. "Viel Büroarbeit bleibt da nicht, ich bin größten Teils in den Gemeinden unterwegs", äußerte sich die Leiterin der Flüchtlingsberatung. Pro Woche stehen ihr 8 Stunden für die jeweiligen zuständigen Gemeinden zur Verfügung. In dieser Zeit werden alltägliche Behördengänge erledigt, es erfolgt die Weitervermittlung an beispielsweise Rechtsanwälte, die Beratung zur Lebensplanung. Auch gerade die Betreuung bei psychischen Problemen findet hier statt, denn die Flüchtlinge suchen in erster Linie Schutz und jemanden, der ihnen zur Seite steht. Die mitunter auftretenden Sprachbarrieren können oft durch Dolmetscher-Hilfen der Flüchtlinge selbst und auch durch die Englisch-Kenntnisse der Leiterin überwunden werden.
Schwerpunkt der Beratungstätigkeit
Den Schwerpunkt ihrer Beratungstätigkeit bilden die Themenfelder Arbeit und Familie. So dürfen die Flüchtlinge beispielsweise erst nach dreimonatigem Aufenthalt ein Arbeitsverhältnis antreten. So die Theorie. Dem folgt eine 15-monatige Vorgangsprüfung. Hier wird quasi eine "Reihenfolge" überprüft. Eine Stelle kann demnach erst an Flüchtlinge vergeben werden, wenn sich erstens kein Deutscher und zweitens kein Europäer für die Stelle interessiert. "Mit ein wenig Glück, schaffen es manche eher an eine Arbeitsstelle zu kommen, das ist jedoch die Ausnahme", sagt Sabrina Schäfer.
Zuständigkeit und Finanzierung
In ihren Zuständigkeitsbereich fallen die Gemeinden Oderwald, Cremlingen und Baddeckenstedt. Das ganze wird von Mitteln des Bistums Hildesheim finanziert, die laut Angaben des Geschäftsführers des Caritasverbandes Andreas Piltz mit einem Flüchtlingsnothilfefonds in Höhe von 800.000 Euro den Landkreis unterstützt. 600.000 Euro gehen dabei an die Orts- und Kreiscaritasverbände. Die Stelle von Sabrina Schäfer wird über die Zeitspanne 2015 bis 2016 mit 40.000 Euro gestützt. Weitere 12.000-15.000 Euro werden vom Landkreis gestellt, so Andreas Piltz. "Ziel ist es auch, nach Ablauf der zwei Jahre, diese Stelle besetzt zu halten" betonte der Geschäftsführer des Caritasverbandes.
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