Wolfenbüttel. Niedersachsens Sozial- und Gleichstellungsministerin Cornelia Rundt, in diesem Jahr auch Vorsitzende der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen- und -ministerkonferenz (GFMK), hatte zum diesjährigen Internationalen Frauentag die „Hannoversche Erklärung“ initiiert.
Bis heute haben mehr als 180 niedersächsische Kommunen und Verbände die Erklärung unterzeichnet. Anlässlich der heutigen Hauptkonferenz der GFMK in Hannover haben außerdem die Mecklenburg-Vorpommersche Gleichstellungsministerin Birgit Hesse, der Bremer Gleichstellungsstaatsrat Jan Fries sowie die Brandenburgische Gleichstellungsministerin Diana Golze die Erklärung unterzeichnet. Darin heißt es unmissverständlich unter anderem: ‚Jede Frau hat das Recht und die Freiheit, nach ihrem eigenen Rollenverständnis zu leben. Eine Unterdrückung von Frauen wird nicht toleriert.‘
„Es ist ein starkes Zeichen, dass die Hannoversche Erklärung so viele Unterstützerinnen und Unterstützer findet, auch über die Landesgrenzen Niedersachsens hinaus“, sagt Ministerin Cornelia Rundt: „Denn trotz aller rechtlicher Gleichstellung von Frauen und Männern gibt es nach wie vor strukturelle Benachteiligungen wie Lohnungleichheiten zulasten der Frauen.“
Landrätin dabei
Auch der Landkreis Wolfenbüttel unterstützt die Initiative. Landrätin Christiana Steinbrügge: „Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist ein wichtiges gesellschaftliches Anliegen und stellt nach wie vor einen wesentlichen Auftrag an Politik und Verwaltung dar. In den vergangenen Jahrzehnten haben wir auf diesem Gebiet viel erreicht: Zum Beispiel wenn es um das Thema Gewalt gegen Frauen geht. Es gibt ein deutlich verändertes gesellschaftliches Bewusstsein und konkrete Verbesserungen. Nach wie vor bleiben jedoch Handlungsfelder offen: Ich denke da zum Beispiel an die Bereiche Themen Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Frauen in Führungspositionen. Aktuell gewinnt das Thema Gleichstellung angesichts der Zuwanderung von Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen eine ganz neue Dimension: Gleichstellung und Migration ist eine aktuelle Herausforderung. Dem trägt die Hannoveraner Erklärung in einem besonderen Maße Rechnung. Daher unterstütze ich mit vielen anderen Kommunen und Verbänden die von Ministerin Cornelia Rundt initiierte Erklärung.“
Für Gleichberechtigung einsetzen
Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern wollen sich überall und mit aller Kraft dafür einsetzen, die Gleichberechtigung für alle Frauen und Männer in der Gesellschaft auf allen Ebenen, beispielsweise bei der Entgeltungleichheit, auch faktisch weiter voranzubringen. Diskriminierungen von Frauen im alltäglichen Leben lassen sich durch Gesetze allein nicht verhindern; hier ist ein Hinschauen und Handeln eines jeden Einzelnen gefragt. Dies gilt auch für die gleichberechtigte Teilhabe zugewanderter Mädchen und Frauen in allen Lebensbereichen. Denn viele der Menschen, die in den vergangenen Monaten nach Deutschland gekommen sind, sind aus Herkunftsstaaten eingereist, in denen eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in der Gesellschaft nicht festgeschrieben ist oder gelebt wird. „Wir wollen Männer und Frauen aus anderen Kulturkreisen darin bestärken, die Gleichberechtigung der Geschlechter zu leben“, so Ministerin Rundt. Für die Ministerin steht nicht zuletzt durch die große Unterstützung der Erklärung fest: „Auch in Zeiten sich verändernder Gesellschaftsstrukturen stellen wir das hart erkämpfte Gut der Gleichstellung auf keinen Fall zur Debatte." Die Namen der Unterzeichnenden sowie der Erklärungstext selbst sind unter www.ms.niedersachsen.de einsehbar.
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