Wolfenbüttel. Wie von Experten prophezeit, hat derzeit die zweite Welle der Corona-Pandemie Deutschland erfasst. Das Robert-Koch-Institut berichtet von neuen Rekord-Zahlen seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr. Und auch in der Region steigen die Zahlen wieder an. Im Landkreis Wolfenbüttel gibt es aktuell (Stand 26. Oktober) 301 bestätigte Corona-Fälle. In der vergangenen Woche ist es somit zu 35 Neuinfektionen gekommen, die aktuelle 7-Tage-Inzidenz liegt damit bei 29,3.
Steigende Zahlen und immer wieder erneuerte Verordnungen des Landes stellen auch die Kreis-und Stadtverwaltungen täglich vor neue Herausforderungen. regionalHeute.de hat beim Landkreis Wolfenbüttel nachgefragt, wie man mit der zweiten Welle umgeht und ob man auf ausreichend Personal zurückgreifen kann. Rund 2.500 Testungen wurden durch das Gesundheitsamt seit Beginn der Pandemie veranlasst. Das bedeutet einen hohen personellen Aufwand.
Wie Andree Wilhelm, Sprecher des Landkreises Wolfenbüttel, auf Nachfrage erklärt, seien aktuell 35 Vollzeitstellen im Gesundheitsamt mit der Bewältigung der Corona-Pandemie beschäftigt. Diese Kapazitäten würden jedoch nicht ausreichen, sollten die Infektionszahlen weiter ansteigen, betont er. Von den genannten Vollzeitstellen sind 24 mit qualifizierten Fachkräften besetzt, die unterschiedliche Ausbildungshintergründe haben. Weiter werden auch Mitarbeiter aus unterschiedlichen Bereichen des Landkreises eingesetzt, beispielsweise bei der Ermittlung der Kontaktpersonen oder bei der Telefonberatung eingesetzt.
Regelmäßig werde das Personal Schulungen unterzogen. "Es finden regelmäßige Gruppen- oder Einzelschulungen statt. Zusätzlich gibt es regelmäßige Informationen zur aktuellen Lage. In aller Regel können die Fragen beantwortet werden. Wenn die Fragen nicht sofort beantwortet werden können, wird Rücksprache innerhalb des Gesundheitsamtes gehalten und der Anrufende nochmal kontaktiert", so Wilhelm. Das Bürgertelefon und auch das Gesundheitsamt sind unter der Woche erreichbar, das Gesundheitsamt des Landkreises sogar am Samstag und Sonntag von 10 bis 14 Uhr. Das Bürgertelefon ist täglich von 8 bis 12:30 Uhr, montags und donnerstags auch von 14 bis 16 Uhr, unter der Rufnummer 05331 84-444, das Gesundheitsamt unter der Rufnummer 05331-84503 erreichbar.
Corona-Verdacht - was ist zu tun?
Sofern sich jemand telefonisch beim Gesundheitsamt meldet, werden die Kontaktdaten, Symptome und Beginn der Symptomatik erfragt. Danach geht die Information ins Team Ermittlung. Dieses ruft die Person an und erfragt die notwendigen Informationen. Entsprechend der Einordnung der Symptomatik und Kontakte kann eine Quarantäne ausgesprochen werden. Möglicherweise wird auch ein Testtermin zum Rachenabstrich vereinbart oder bei einer Symptomatik an den Hausarzt verwiesen. Zudem wird nach Kontakten in den letzten Tagen gefragt. Erscheint die Symptomatik und die Anamnese typisch für eine Covid-19 Infektion, wird darum gebeten, eine Kontaktliste zu erstellen. Ist die Symptomatik so eindeutig, dass auf eine Covid-19-Erkrankung zu schließen ist, erfolgt sofort die mündliche Anordnung einer Quarantäne. Sofern der Test positiv ist, erfolgt keine Nachtestung. Sowohl die positiv getestete Person als auch die Kontaktperson der Kategorie 1 werden in Quarantäne gesetzt. Die Kontaktperson der Kategorie 1 erhält die Empfehlung sich ebenfalls testen zu lassen.
Quarantäne bleibt bestehen - auch bei negativem Befund
"Die Quarantänezeit bei einer Kontaktperson der Kategorie 1 beträgt 14 Tage. Die Quarantäne bleibt auch bei einem negativen Testergebnis bestehen, da das Testergebnis eine Momentaufnahme ist und das Risiko weiterhin besteht eine Symptomatik zu entwickeln oder zu erkranken", so Andree Wilhelm und erklärt, dass im Gesundheitsamt kein Antikörpertest durchgeführt werde, da dieser die Vorgaben des RKI nicht erfülle.
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