COVID bringt Krankenhäuser in der Region ans Limit

In der gesamten Region werden in vielen Krankenhäusern COVID19-Patienten behandelt, etliche werden auf den Intensivstationen beatmet.

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Symbolfoto | Foto: Anke Donner

Region. Das Robert Koch-Institut meldet für den heutigen Montag über 500 Neuinfektionen im Vergleich zum gestrigen Sonntag. In ganz Niedersachsen sind derzeit mehr als 110.000 Menschen an COVID19 erkrankt. Wie die Kliniken der Region berichten, ist mit den weiterhin steigenden Zahlen auch die Bettenauslastung hoch.


Niedersachsens Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann befürchtet, dass die Kliniken an ihre Belastungsgrenzen stoßen. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk sagte sie, dass man die Zahlen nach den Feiertagen abwarten müsse, sie aber einen massiven Anstieg der Infektionen befürchte. Dies habe auch zufolge, dass sich dieser Anstieg auch auf die Kliniken auswirken werde, die ohnehin schon stark belastet seien. Die vom DIVI-Intensivregister erfassten bundesweiten Zahlen zeigen, dass deutschlandweit 5.762 Menschen mit einer COVID-Infektion in den Kliniken intensivmedizinisch behandelt werden. Mehr als die Hälfte davon - 3.171 - werden beatmet.

Doch die Auslastung verteilt sich in den Städten und Kreisen ganz unterschiedlich, wie beispielsweise die Helios Kliniken in ihrer täglichen Übersicht zur Bettenauslastung berichten. In einigen Kliniken würden nur wenige Covid-Patienten behandelt, während man in einzelnen anderen Kliniken einen deutlichen Anstieg an stationären Covid-Patienten verzeichnen müsse. So sei im Helios Klinikum Gifhorn ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Dort werden derzeit 46 Patienten mit COVID-19 auf der Normalstation behandelt, 12 intensivmedizinisch. In Salzgitter werden hingegen aktuell zwei Patienten mit COVID-19 auf der Normalstation behandelt, fünf auf der Intensivstation. In der Helios St. Marienberg Klinik Helmstedt befinden sich 24 COVID-Patienten auf Normalstation und sechs auf der Intensivstation.

Hohe Auslastung in den Kliniken


Im städtischen Klinikum Wolfenbüttel sind derzeit zwölf Betten im Isolierbereich von COVID-Patienten belegt. Weitere zwei werden auf der Intensivstation behandelt, die beatmet werden müssen. "Auf der Isolierstation haben wir momentan noch sechs freie Betten. Sollten diese auch belegt sein, können wir die Station sukzessive erweitern und die Bettenanzahl letztlich sogar noch einmal verdoppeln. Kapazitäten sind in diesem Bereich also noch ausreichend vorhanden. Derzeit verfügen wir über fünf freie Intensivbetten bei insgesamt 16 Plätzen. Ein Bett halten wir für einen weiteren Covid-Patienten frei, können bei einer gravierenden Veränderung der Lage jedoch innerhalb kürzester Zeit um zehn weitere Betten aufstocken, sodass insgesamt 26 Beatmungsplätze zur Verfügung stünden. Wir hoffen, dass wir nicht die volle Kapazität brauchen werden, aber sie sind da, wenn es nötig ist", sagt Klinikum-Sprecher Marian Hackert auf Nachfrage von regionalHeute.de.

In Peine sind 16 der 19 verfügbaren Betten von COVID-19 Patienten belegt, vier Patienten sind auf der Intensivstation. Im Goslarer Klinikum sind 10 Betten mit Corona-Erkrankten belegt, zwei sind auf der Intensivstation, davon wird 1 Patient invasiv beatmet. "Wie allgemein in Deutschland gibt es einen Anstieg der Covid-19-Patienten auch bei uns in den Harzkliniken. Es ist bei uns ein leichter Anstieg, und derzeit haben wir ausreichend Intensivbetten. Wir monitoren täglich unsere verfügbaren Intensivkapazitäten, halten internistische Intensivplätze zentral in Goslar frei und werden, bei einer Ausweitung der Lage, unsere Beatmungskapazitäten erweitern und zusätzliche Intensivbetten bereitstellen. Die bundesweit an rund 160 Standorten aktive Asklepios Kliniken Gruppe verfügt aktuell über mehr als 1.000 Intensivbetten, die je nach Bedarf in Anspruch genommen werden können. Zudem haben wir Notfallszenarien vorbereitet wie beispielsweise zusätzliche Beatmungsgeräte sowie Schulungen von Personal an der Medizintechnik. Wir haben alle in Deutschland aus den Situationen im März und April 2020 gelernt und können schnell mit den vorhandenen Ressourcen reagieren, wenn wieder mehr Intensivbetten für Corona-Patienten gebraucht werden sollten. Wir haben insgesamt mehr Intensivkapazitäten zur Verfügung, unsere Mitarbeiter wurden zusätzlich geschult, das heißt, es wurde viel für den Ernstfall trainiert, wie beispielsweise die schnelle Umverteilung der Schichten oder zusätzliche Hygienemaßnahmen2, sagt Ralf Nehmzow, Pressesprecher der Asklepios Harzkliniken.

Auch im städtischen Klinikum Braunschweig ist der Großteil der verfügbaren Betten für COVID19-Patienten belegt. Hier werden derzeit 70 Betten von COVID-Patienten belegt. 6 werden intensivmedizinisch behandelt, vier davon beatmet. 23 der 26 Betten sind in Wolfsburg belegt, sechs Menschen sind auf der Intensivstation, von denen zwei beatmet werden müssen.


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