Darum sind Jägermeisterflaschen bald im doppelten Sinne grün

Seit über zwei Jahrzehnten produziert die Ardagh Glass Packaging Europe die Glasflaschen für Jägermeister. Nun soll es eine wichtige Änderung geben.

Die typischen, grünen Jägermeisterflaschen werden nachhaltiger.
Die typischen, grünen Jägermeisterflaschen werden nachhaltiger. | Foto: Mast-Jägermeister SE

Wolfenbüttel. Mast-Jägermeister SE und die Ardagh Glass Packaging Europe (AGP-Group) setzen in ihrer langjährigen Partnerschaft neue Maßstäbe. Das teilt Jägermeister in einer Pressemeldung mit. Seit über zwei Jahrzehnten produziert Ardagh die Glasflaschen für Jägermeister. Nun verstärken beide Unternehmen ihre Zusammenarbeit mit dem Ziel, die CO2-Bilanz der charakteristischen Jägermeister-Flasche deutlich zu reduzieren.



"Mit Jägermeister als exklusiven Partner setzen wir auf Innovation und skalieren diese konsequent," sagt Joris Goossens, R&D Projekt Manager, AGP-Europe. Er fügt hinzu: „In Zusammenarbeit mit Jägermeister starten wir unsere erste Produktionskampagne für grünes Glas im NextGen-Ofen. Wir wollen die Grenzen erweitern und unsere Erfahrungen aus der Produktion von Braunglas weiterentwickeln, um erstmals kohlenstoffarme Grünglasflaschen für den Spirituosenbereich zu liefern.“

Der erste Hybrid-Schmelzofen


Mit dem innovativen „NextGen Furnace“-Projekt habe AGP-Europe erfolgreich den ersten Hybrid-Schmelzofen dieser Art im Werk Obernkirchen in Deutschland in Betrieb genommen. Ende 2023 wurde die Produktion aufgenommen. Diese Technologie verwendet 42 Bodenelektroden, die eine bis zu 80 Prozent elektrische Beheizung ermöglichen.

Die Technologie habe sich bereits in der Produktion von Braunglasverpackungen bewährt. Basierend auf den Betriebsparametern der Nutzung von 60 Prozent erneuerbarer Energie für das Glasschmelzen und einem Recyclinganteil von bis zu 70 Prozent sei der CO2-Ausstoß von Braunglasverpackungen um 64 Prozent reduziert worden. Die erneuerbare Solarenergie stamme aus einem Power Purchase Agreement (PPA) mit der Firma Sunnic Lighthouse GmbH und der Muttergesellschaft ENERPARC AG in Deutschland.

CO2-Emissionen um 64 Prozent reduziert


„Die Unterzeichnung eines Vertrags für bis zu 14 Millionen 70cl-Flaschen aus dem NextGen Furnace-Ofen in Obernkirchen ist ein Meilenstein unserer langjährigen Partnerschaft mit der Ardagh Glass Packaging. Die Produktion unserer grünen Jägermeister-Flaschen mit dieser neuen Technologie zielt darauf ab, die CO2-Emissionen, um voraussichtlich 64 Prozent pro Flasche* zu reduzieren. Dies würde direkt zu unseren Nachhaltigkeitszielen beitragen“, erklärt Carsten Doliwa, Vice President Procurement bei Mast-Jägermeister SE.

Jägermeister sei sich bewusst, dass der Großteil der CO2-Emissionen in Scope 3 stattfinden, also indirekte Treibhausgasemissionen, die entlang der Wertschöpfungskette eines Unternehmens entstehen, aber nicht direkt von diesem kontrolliert werden. Das Unternehmen arbeitee intensiv daran, Lösungen zu finden, um hier die Emissionen zu reduzieren und somit seinen Beitrag zu leisten. Daher sei es auch ein Nachhaltigkeitsziel der Mast-Jägermeister SE, die CO2-Emissionen aus Primärverpackungen bis Ende 2030 um 50 Prozent zu reduzieren. Da die Flaschenproduktion mehr als 30 Prozent der Gesamtemissionen von Jägermeister ausmache, sei diese Kooperation ein entscheidender Schritt zur Erreichung dieses Ziels.

Ein zentraler Hebel


„Die Zusammenarbeit mit Ardagh Glass Packaging zeigt, wie sich Klimaschutz und Markenidentität durch Technologie verbinden lassen. Wir sind stolz auf diese Kollaboration. Da mehr als 90 Prozent unserer Emissionen in der Lieferkette entstehen, ist dieses Projekt ein zentraler Hebel, um unsere ambitionierten Klimaziele zu erreichen“, ergänzt Christopher Ratsch, Mitglied des Vorstands der Mast-Jägermeister SE.

* Basierend auf der Produktion von Braunglas - tatsächliche Zahlen zur Kohlenstoffreduktion sind nach der Produktion von Grünglas zu überprüfen.