Wolfenbüttel. Nach bereits mehreren erfolgten Fotoausstellungen in Salzdahlum ist auch für das Jahr 2016 eine weitere Ausstellung geplant. Hierfür recherchiert der Hobby-Heimatforscher Adalbert Kursatzky zu dem Thema "Das Leben im Dorf - Salzdahlum nach dem 11. April 1945" und sucht noch weitere Zeitzeugen, Fotos, aber auch Tagebücher und Informationen zu Ereignissen aus dieser Zeit.
Zur Eröffnung der letzten Fotoausstellung „Unsere Kindheit im Dorf“ (im Jahre 2015) hörten die Salzdahlumer einen Bericht über die Geschehnisse in ihrem Dorf, während und nach dem Einmarsch der 30. US-Infanteriedivision am 11. April 1945. Der nun entstehende Bericht soll daran anknüpfen und die folgenden Wochen, Monate und Jahre (nach dem Einmarsch) beschreiben und wieder eine Zeitreise in die Vergangenheit ermöglichen, die mit vielen Fotos begleitet wird.
Adalbert Kursatzky berichtet über die Geschehnisse
Adalbert Kursatzky wird unter anderem darüber berichten, wie die Einwohner im Dorf ihr Leben neu organisieren und das Überleben sichern mussten. Banden befreiter Zwangsarbeiter begingen räuberische Überfälle und Plünderungen, aber auch schwere Straftaten gegen Leib und Leben. Trotz der Präsenz der englischen Militärregierung seien diese Verbrechen an der Tagesordnung gewesen und versetzten die Dorfbewohner in Angst und Schrecken. Aber auch für die Heimatvertriebenen und Flüchtlinge, die mehr und mehr in Salzdahlum eintrafen, habe nach all dem Leid der Flucht und mit den wenigen Habseligkeiten, die sie noch besaßen, eine schwere Zeit im Dorf begonnen. Wohnraum sei immer knapper geworden. Die Menschen mussten immer enger zusammenrücken, selbst Keller und Dachböden seien als Wohnraum und nicht beheizbare Abstell- und Speisekammern als Schlafstellen genutzt worden. Die bisherige ärztliche Versorgung durch den hiesigen Landarzt, Dr. med. Fritz Zenker, war bis zu seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft durch einen ortsfremden Mediziner provisorisch abgedeckt. Medikamente gab es zwar noch in den vom Krieg und Plünderungen verschont gebliebenen Apotheken, aber besonders knapp sei das gerade in dieser Zeit oft lebensrettende Penicillin gewesen. Dies war eher für einige Schachteln Zigaretten auf dem Schwarzmarkt, als auf Rezept zu erhalten.
Lebensmittel, aber auch Trinkwasser wurden zur Mangelware. Aufgrund hygienisch nicht einwandfreier Trinkwasserleitungen und verschmutzter Brunnen häuften sich zudem Typhuserkrankungen im Dorf. Und doch waren die Menschen dankbar, dass sie den Krieg überstanden hatten.
Wer bei der Recherche zu diesem Thema helfen und Informationen oder Fotos liefern kann, der melde sich bitte bei Adalbert Kursatzky unter der Telefonnummer: 05331/7936. Der Ausstellungstermin in der Salzdahlumer Kirche St. Jürgen wird noch bekannt gegeben.
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