Wolfenbüttel. Etwa zwei Jahre nach einem schweren Fahrradunfall, der zunächst ihre Teilnahme an der Triathlon-Weltmeisterschaft vereitelte, konnte Hilke Wach einen großen Traum verwirklichen: Sie nahm am Ironman auf Hawaii teil. Das teilt der WSV21 in einer Pressemeldung mit.
Nach einer Phase der Unsicherheit über das Comeback auf ihr gewohntes Leistungsniveau schaffte die Triathletin aus Wolfenbüttel den Angaben zufolge im letzten Jahr als Erste ihrer Altersklasse die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Estlands Hauptstadt Tallinn. Vor drei Wochen, am 11. Oktober, stand sie schließlich an der Startlinie in Kona auf Hawaii.
Innovatives Training
Mit Unterstützung ihres Trainers André Albrecht aus Wolfsburg, ihres Schwimmtrainers Uwe Rosner aus Hannover und innovativem Zelltraining durch Jörg Otto im GGU TeamRecoveryLab bereitete sich Wach intensiv auf den Wettkampf vor. Zwei Wochen vor dem Wettbewerb reiste sie mit ihrem Partner Thorsten nach Kailua-Kona, um sich an das Klima zu gewöhnen und die letzten Trainingseinheiten unter tropischen Bedingungen abzuschließen. „So konnten wir uns gut akklimatisieren und den wunderbaren kleinen Ort Kona ein wenig kennenlernen, bevor der große Rummel losging“, erinnert sie sich.
Zeitweise seekrank
Der Renntag forderte den Athleten einiges ab: Nach starkem Regen in der Nacht war die Luftfeuchtigkeit höher als normalerweise. Während der 3,8 Kilometer langen Schwimmstrecke im 27 Grad warmen Pazifik wurde Wach zeitweise seekrank. Die Anwesenheit von tierischen Begleitern im letzten Abschnitt motivierte sie: „Als dann aber im letzten Drittel plötzlich Delfine unter mir schwammen, wusste ich: Das wird ein super Tag!“
Die 180 Kilometer lange Radstrecke nach Hawi und zurück stellte eine Herausforderung mit wechselnden Winden und Hitze dar, beeinflusst durch Passat- und Thermikwinde. „Das war wie ein riesiger Heißluftföhn“, erklärt Wach. Ihr Erfolgsrezept bestand im regelmäßigen Trinken, Kühlen, der Einnahme von Salztabletten – und einer ordentlichen Portion Ausdauer.
Stirnlampen weisen den Weg
Beim abschließenden Marathon zahlte sich die gründliche Vorbereitung aus: Ihre Beine fühlten sich nach eigenen Angaben erstaunlich frisch an, und Wach konnte den anspruchsvollen Streckenverlauf genießen. Der Sonnenuntergang im „Energylab“ hinterließ bleibende Eindrücke. Die letzten Kilometer führten im Dunkeln nach Kona zurück, wobei lediglich die Absperrhütchen und die Stirnlampen der entgegenkommenden Läufer den Weg sichtbar machten.
Nach 12 Stunden und 3 Minuten erreichte Hilke Wach das Ziel – erschöpft, aber glücklich. Sie belegte den 53. Platz in ihrer Altersklasse und wurde insgesamt 686. von 1.568 Starterinnen. Der WSV 21 gratulierte ihr zu diesem Ergebnis.

