Der BBU fordert die Deckelung der konventionellen Kraftwerke




Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat die Erhöhung der sogenannten EEG-Umlage auf 5,277 Cent pro Kilowattstunde (kWh) Strom als übertrieben und unverhältnismäßig bezeichnet. Der BBU betont, dass für den Anstieg der Strompreise nicht der Ausbau der regenerativen Energien verantwortlich ist. Vielmehr liegt es an den Großkonzernen mit hohem Stromverbrauch, die mit Subventionen gestützt werden. Erneut hat sich der BBU für eine Energiewende „mit Weitsicht“ ausgesprochen. Der Verband weist vor dem Hintergrund der Strompreisdebatte erneut auf das drängende Problem der Klimaerwärmung und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Energieversorgung hin .

Der BBU kritisiert, dass Bundesumweltminister Altmaier nicht nur die konventionellen Energieerzeuger favorisiert, sondern alle Akteure, die den Klimaschutz torpedieren. Dagegen fordert der Umweltverband die Deckelung der konventionellen Kraftwerke.

Nach Auffassung des BBU dürfen nur noch etwa 20% der noch nachgewiesenen Reserven an fossilen Energien verbrannt, energetisch oder chemisch genutzt werden, wenn das globale Ziel von maximal zusätzlichen 2 Grad C nicht verfehlt werden soll. Dies heißt: Die weltweit aktiven Konzerne, die drauf und dran sind, sämtliche verfügbaren fossilen Reserven zu fördern und zu nutzen, müssen vordringlich ausgebremst- möglicherweise enteignet - werden und nicht die dagegen zaghaften, und fast nur auf Deutschland beschränkten, Bemühungen, die Erneuerbaren Energiequellen voran zu bringen.

Es sind gemäß BBU diese Konzerne, die mit fossilen Energien ungeheure Gewinne einfahren, sie sind schnellstens in Deutschland an den Kosten der Energiewende zu beteiligen, damit die einfachen Verbraucher richtig entlastet werden können.

Damit nicht bei erneuerbaren Energien künftig ein ähnlicher katastrophaler Run auf die natürlichen Quellen einsetzt (gefährdet sind Wälder, die offene See, die restlichen Biotope, Naturräume, usw.) müssen auch diesen heute schon Grenzen gesetzt werden, wo es Gründe der Nachhaltigkeit erfordern.

In der Diskussion um die zukünftige Energieversorgung fordert der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), dass endlich die weit gefächerten Möglichkeiten zur Einsparung von Energie massiv in Angriff genommen werden müssen. Der BBU, der den sofortigen Atomausstieg fordert und den Neubau von Kohlekraftwerken ablehnt, befürwortet den bestmöglichen Einsatz der Regenerativen Energien, sieht aber im Bereich der Erneuerbaren Energien auch nachhaltigkeitsbedingte Grenzen. „Die Kosten der Erneuerbaren Energien sind nicht das Problem. Das Atommüllproblem und Gesundheitsschäden durch Kohlekraftwerke schlagen viel mehr zu Buche. Allerdings lassen sich die Regenerativen Energien nicht unendlich ausbauen, so dass wir als Gesellschaft gezwungen sind, Energie einzusparen und unser Wohlstandsdenken kritisch zu hinterfragen“, so Prof. Jürgen Rochlitz vom Geschäftsführenden Vorstand des BBU.

Rochlitz betont: „Nirgendwo sonst hat die Umweltpolitik mit der Einführung des Erneuerbaren Energie Gesetzes (EEG) einen solchen überwältigenden Erfolg erreicht wie in der Bundesrepublik; diesen Erfolg drosseln zu wollen, käme Schüssen ins Knie der Umweltpolitik gleich. Dennoch sind Einschränkungen aus Gründen von Nachhaltigkeits-aspekten erforderlich, z. B. hinsichtlich der Monokulturen beim Maisanbau für Biogasanlagen.

Hintergrund: Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen.


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