Wolfenbüttel. Mit zahlreichen Veranstaltungen wurde in der Wolfenbütteler Innenstadt am heutigen Mittwoch der "Tag des fairen Kaffees" gefeiert. Neben zahlreichen Verköstigungen und Informationsveranstaltungen feierte auch der neue faire "Wolfenbüttel-Kaffee" seine Premiere. regionalHeute.de hat mit den Betreibern der Aktionsstände gesprochen.
Der Weltladen, Sheka Forest Coffee, Treccino Rösterei, Blütenzauber, VeränderBar, Richter Altstadtbäcker Café Lange Herzogstraße 19, Kornblume, die Tourist-Info und Kaffeezeit waren als Partner dabei und boten ganztägige Aktionen an. An der Tourist-Info und im Weltladen gab es den neuen "Wolfenbüttel-Kaffee" außerdem einmalig zum Aktionspreis von 4,50 Euro.
Mit dem Erwerb von Sheka-Forest-Kaffee wird aktiv Entwicklungshilfe für Äthiopien geleistet. Die Erträge fließen zum Teil in Infrastruktur in den Kaffeeanbaugebieten. Im Bild: Geschäftsführerin Hargewine Tondo. Foto: Axel Otto
Sheka Forest Kaffee bot seine Kaffeespezialitäten in einem Wagen zwischen der Langen Herzogstraße und dem Stadtmarkt an. Das Unternehmen setzt sich direkt bei den Bauern für bessere Arbeitsbedingungen, bessere Bezahlungen und bessere Erträge ein. Sheka Forest stellt außerdem Infrastruktur wie Waschstationen für die Kaffeebereitung zur Verfügung. Geschäftsführerin Hargewine Tondo ist mit ihrem Wagen außerdem seit Mai auf dem Markt in Wolfenbüttel vertreten. "Wir wollten ein bisschen was zurückgeben an unsere Heimat", sagt Tondo, die selbst aus dem Kaffeeland Äthiopien stammt. Besucherinnen und Besucher konnten sich an ihrem Wagen selbst von der Qualität des Äthiopischen Kaffees überzeugen.
Das Café Blütenzauber hat neben fair gehandeltem Kaffee sogar Kaffee-Eis im Programm. Foto: Axel Otto
Doreen Mildner ist mit ihrem Blumencafe an der Okerstraße seit zweieinhalb Jahren in Wolfenbüttel. Sie arbeite mit der Stadt oft zusammen. "Fairtrade ist die eine Geschichte, regional die andere. Das spielt zusammen", erklärt Mildner. Rosen könne man auch Fairtrade kaufen, hier seien Blumen vom regionalen Händler aber sinnvoller. Beim Kaffee sieht die Sache etwas anders aus. Den Fairtrade Kaffee aus ihrem Angebot gab es am heutigen Aktionstag vergünstigt. Ansonsten sei er etwa einen Euro teurer als "normal" gehandelter Kaffee. Aufgrund der positiven Effekte auf die Gesellschaft in den Kaffeeanbaugebieten, so Mildner abschließend, würde sich dieser Euro aber in jedem Fall lohnen.
In der Rösterei Treccino treffen wir Ellen Mahnke. In dem Wolfenbütteler Geschäft gibt es Kaffee aus Kenia und Guatemala zum kosten. Auch hier gehen die Erlöse in Projekte in den Heimatländern.
Sebastian Rodwald sorgt für den Fairtrade-Kaffee, den es in der Altstadtbäckerei Richter gibt. Foto: Axel Otto
Sebastian Rodwald von Fagiolo Kaffee ist heute eigens aus Celle nach Wolfenbüttel gekommen, um mit seinem Kunden, Richters Altstadtbäcker für fairen Kaffee zu werben. "Wir finden diese Aktion in Wolfenbüttel mit dem Tag des fairen Kaffees einfach wunderschön und unterstützen das gerne". Beim Fairtrade geht es laut Rodwald vor allem um die Bauern. Diese sollen für eine gute Qualität fair bezahlt werden. Die Fagiolo UG kennt die Plantagen, von denen ihr Kaffee stammt, auch persönlich. Der direkte Draht der Kaffeevertriebler zu den Bauern sei laut Rodwald ein essenzieller Bestandteil von Fairtrade.
Michael Beck vom Kornblume Naturkostladen bietet einen Kaffee aus Mexiko an. Mit dem Erlös werden vor Ort Infrastrukturprojekte unterstützt. "Mir ist es wichtig, dass die Leute vor Ort nicht ausgebeutet werden, sondern ähnliche Lebensverhältnisse haben wie wir hier."
Matthias Knoche-Herwig am Stand vor dem Weltladen. Dort und an der Tourist-Information wird der Fairtrade-Kaffee auch zukünftig zu kaufen sein. Foto: Axel Otto
Matthias Knoche-Herwig hatte die Idee für den Aktionstag. "Die Idee diesen Tag zu veranstalten kommt aus der Steuerungsgruppe von Fairtrade-Town in Wolfenbüttel. Da wir gerade die faire Woche hatten, haben wir überlegt mit dem Stadtmarketing, ob wir nicht einen fairen Kaffee-Tag machen wollen." Das Stadtmarketing sei dann in die Einrichtungen in der Innenstadt zugegangen. Knoche-Herwig zeigt sich dankbar, dass so viele mitmachen. "Es sind wirklich gute Kaffees, wenn auch etwas teurer. Es ist gut für Leute, die ihren Kaffee genießen wollen. Aber es ist eben keine Massenware", so der Ausrichter abschließend.
Abschlussveranstaltung: Warum fair und Bio besser ist
Der Verein Werkstatt Solidarische Gemeinschaft e. V. und der Steuerungskreis Fairtrade-Stadt laden am Abend zur Abschlussveranstaltung, dem Vortrag „Fairtrade-Kaffee: Warum fair und Bio besser für die Kaffeebäuerinnen und Kaffeebräuer, unser Klima und Geschmack ist“ ins Jugendgästehaus am Seeligerpark ein. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr. Die Referentin Anna Wolf von El Puente wird in ihrem Vortrag anschaulich den fairen Handel, seine Vorteile und Herausforderungen am Beispiel Kaffee darstellen. Sie wird aufzeigen, welchen Weg der Kaffee zurücklegt, bis er genossen werden kann. Außerdem wird sie erläutern, wie ein fairer Kaffeepreis bestimmt wird und welche Auswirkungen fairer Kaffee auf die Gesellschaft und den Klimawandel hat. Die Veranstaltung ist allerdings bereits ausgebucht.
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