Die IHK feiert - 150 und kein bisschen leise

von Robert Braumann




Braunschweig/Wolfenbüttel. 150 wird man nur einmal – das muss dann aber auch ordentlich gefeiert werden. So kamen viele Gäste gestern Abend in die Volkswagen Halle, um der Industrie und Handelskammer zum Jubiläum zu gratulieren. Unter Ihnen auch Vizekanzler Sigmar Gabriel, der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies, Oberbürgermeister Ulrich Markurth oder die Bundestagsabgeordnete Dr. Carola Reimann, dazu hochrangige Vertreter aus der Wirtschaft, der Forschung und der Bildung. Nicht zu vergessen die 1.900 Damen und Herren die ehrenamtlich mit der IHK Braunschweig verbunden sind. Insgesamt waren 2100 Gäste anwesend. Absoluter Hingucker des Abends war ohne Frage die Moderatorin. Isabel Edvardsson führte ganz zauberhaft durch das Programm. Besonderes Highlight ihre Aufforderung an den Vizekanzler Sigmar Gabriel zum Discofox. Der gibt schlagkräftig zurück, er habe selber lange dem Turniertanz gefrönt: "Vor ungefähr 20 Kilo". Zum Duett kommt es aber leider dennoch nicht.



Das Programm begann mit der Begrüßung durch den Präsidenten der IHK Dr. Wolf-Michael Schmid, der alle illustren Gäste willkommen hieß und besonderen Dank an die ehrenamtlichen Mitarbeiter richtete. Anschließend folgte eine elegante Wiener-Walzer-Show des Braunschweiger-Tanz-Sport-Clubs.



Es folgte die Rede von Sigmar Gabriel, der im besonderen die Bedeutung der Handwerkskammer für die soziale Marktwirtschaft hervorhob. "Das Kammerwesen ist Voraussetzung um erfolgreich zu sein. Deutschlands Kammerwesen ist ein Erfolgsmodell". Besonders die Ausbildung die, die Kammern leisten ist eine riesige Leistung, so der Vizekanzler. Der Einsatz der ehrenamtlichen Mitarbeiter ist dabei nicht hoch genug einzuschätzen. Auch die gute und faire Zusammenarbeit mit den Kammern lobte Gabriel. Das hört man doch gerne zum runden Geburtstag.

"Ehrenamt stärkt das Gehirn"




Dr. Wolf-Michael Schmidt dankte im Anschluss dem Minister für die warmen Worte. Danach unterhielt Professor Dr. Martin Korte, Hirnforscher und Leiter der Abteilung Zelluläre Neurobiologie der TU Braunschweig mit dem Thema "Ehrenamt stärkt das Gehirn" die Gäste. Das erstaunliche, diese These ist tatsächlich wissenschaftlich zu beweisen. Wer anderen unter die Arme greift, der hat im Alter durchaus Chancen fitter im Kopf zu sein. Denn so eignet man sich immer weiter Wissen an und verfügt über eine breite Erfahrungsintelligenz. Auch ein bisschen Gesellschaftskritik kam zur Sprache. Besonders eine neue Fehlerkultur ist wichtig, findet der Forscher. Sie gehören zum Lernprozess dazu und müssen vergeben werden. Nur so wird die Gesellschaft leistungsfähig bleiben. Dazu dreimal in der Woche 30 Minuten Sport und man bleibt agil und fit.



Als nächstes trat Olaf Lies an das Mikrophon. Es folgte ein besondere Dank an das Ehrenamt und eine Gratulation zu 150 stolzen Jahren IHK. Als wichtige Stichworte für die kommenden Jahre nannte der niedersächsische Verkehrsminister Infrastruktur, Fachkräfte und Innovation. "Es darf nicht dazu kommen das Deutschland abgehängt wird", so der Politiker. "Hier wird es auch auf das Know-How der IHK ankommen, um wettbewerbsfähig zu bleiben", sagte der Minister. Wiederum konnte im Anschluss eine Darbietung des Braunschweiger-Tanz-Sport-Clubs bewundert werden.

Eine große Ehre




Last but not least kamen die Ehrenämter auf die Bühne. Beispielgebend wurden sieben Herren für ihre langjährigen Tätigkeiten bei der IHK geehrt. Friedrich Bach, Hans Hentschke, Klaus-Dieter Römer, Roland Wiedemeier, Gerhard Wiche, Paul Herdegen und Erwin Fromme, bekamen ihre Auszeichnungen von Sigmar Gabriel, Olaf Lies und DIHK-Präsidenten Dr. Schweitzer überreicht. Am Ende des Abends folgt ein Blick in die Zukunft. Was möchte die IHK erreichen, fragte Dr. Wolf-Michael Schmid. Wichtige Merkmale: Die duale Berufsausbildung muss gestärkt und weiterentwickelt werden, der Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Region soll gesteigert werden. Gemeinsam mit anderen wird die IHK sich weiterhin für eine gesicherte Schulbildung einsetzen und dabei über die geltenden Bildungsstandards hinaus Mindeststandards für Schulabgänger fordern. "Diese Region braucht außerdem ein leistungsfähiges Autobahnnetz und hierbei ist nicht nur eine Ertüchtigung der A 2, sondern insbesondere der A 39-Lückenschluss unverzichtbar", so  der IHK Präsident. Der Abend klang im Foyer bei guten Gesprächen,  tollem Essen und kalten Getränken aus. Auf die nächsten 150 Jahre...

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